Die Frankfurter Messe ist mit 592.127 qm an ihrer Ausstellungsfläche gemessen nach Hannover der zweitgrößte Messeveranstaltungsort der Welt . Letztes Jahr fanden 132 Messen und Ausstellungen statt. Das älteste Gebäude ist eine Festhalle, die 1909 fertigstellt wurde und eine freitragende Konstruktion aus Glas und Stahl ist.
Zentrale Lage sorgte für wachsende Beliebtheit des Handelsplatzes
Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Gebäude der Messe Frankfurt eher Zweckbauten – eine neue Ära der Architektur begann erst im Jahr 1984 mit dem Bau des Torhauses. Von nun an bestimmten Design und Funktionalität die Bauweise und die unterschiedlichen Architekturstile machten den Messeplatz Frankfurt schnell zu einem architektonischen Unikat unter den Messestandorten.
Einer der wichtigsten Grundpfeiler, warum die Messe in Frankfurt am Main sich schnell zu einem herausragenden Handelsplatz entwickelte, ist ihre günstige geographische Lage. Bereits im Mittelalter besaß der Main eine große Bedeutung für den Transport von Gütern. Er verband mit seinem Übergang in den Rhein die größten Wirtschaftsräume Oberdeutschlands miteinander. Zudem kreuzten sich hier auf dem Landweg die wichtigsten Fernstraßen, wodurch auch Thüringen, das südliche Niedersachsen, Deutschlands Südosten und der Balkanraum und Oberitalien gut erreichbar waren.
Frankfurt als Messeplatz in der Geschichte
Während in der Gegend um Paris bereits im siebten Jahrhundert eine Messe urkundlich erwähnt wurde und es auch viele weitere Nachweise europäischer Handelsstädte im zehnten und elften Jahrhundert gab, wurde Frankfurt erst später erwähnt. Erstmals um 1150 erwähnte der Rabbi Eliezer ben Nathan aus Mainz eine Messe in Frankfurt. In diesem Zeitraum wurde auch die Entwicklung der Stadt vorangetrieben und Frnakfurt wurde zu einem staufischen Machtzentrum ausgebaut.
Alte Urkunden weisen ebenfalls darauf hin, dass Frankfurt im elften Jahrhundert als ein wichtiger Handelsplatz fungierte. Aus seiner ehemaligen Rolle als Umschlagplatz für Produkte der Region entwickelte sich bald eine Veranstaltung, die als Frankfurter Herbstmesse bezeichnet wurde und immer zu Mariä Himmelfahrt am 15. August stattfand. Im Jahre 1240 wuchs die Herbstmesse und wurde auch überregional bedeutend. Die wirtschaftliche Erschließung des Ostens Europas führte zu einer weiteren Ausweitung des Fernhandels. In den Folgejahren wurde die Messe mit Privilegien ausgestattet, um sie vor der Konkurrenz zu schützen.
Ein weiterer Meilenstein war die Frankfurter Buchmesse, die im Jahr 1485 entstand. Bis 1806 wurde dann der Messeplatz Frankfurt durch die katholische Zensur stark beschnitten. Nach Reichsgründung 1871 kamen dann noch weitere kleinere erfolgreiche Messen hinzu, wovon 1891 die Internationale Elektrotechnische Ausstellung Zehntausende von Besuchern anzog. Weitere Erfolge waren die ersten Automobilausstellungen ab dem Jahre 1900.