RainerSturm / Pixelio

Stuttgart. Die Preise für Immobilien haben deutschlandweit kräftig angezogen. Stuttgart ist eine der Städte, in denen das Ausmaß des Preisanstiegs besonders deutlich zu spüren ist. Insgesamt sind die Kaufpreise für Immobilien laut Immobilienverband Deutschland Süd (IVD Süd) um rund 37 Prozent gegenüber 2010 nach oben gegangen. Der Grund für den Preisanstieg ist vor allem die erhöhte Nachfrage. Immobilien sind, dem IVD zufolge, noch immer eine attraktive Altersvorsorge, die momentan gut zu finanzieren ist. Die Angebote werden nur leider auch dadurch immer knapper.

Der Kaufpreis für freistehende Einfamilienhäuser liegt gemäß „CityReport Stuttgart Herbst 2015“ des IVD Marktforschungsinstituts bei durchschnittlich 850.000 Euro. Im Vergleich zum Herbst 2014 beziffert sich der Anstieg auf rund 20.000 Euro je Objekt. Für Reihenmittelhäuser werden aktuell im Durchschnitt 415.000 Euro pro Haushalt verlangt, Doppelhaushälften kosten 515.000 Euro. Die Preise haben damit gegenüber dem Vorjahr um 25.000 Euro bei den Reihenmittelhäuser und um 50.000 Euro bei den Doppelhaushälften zugelegt. Stuttgart zählt insofern mittlerweile zu den Spitzenreitern, was die Kaufpreise auf dem Immobilienmarkt angeht. Getoppt wird Stuttgart bisher nur noch von München. In der bayerischen Landeshauptstadt werden für freistehende Einfamilienhäuser mit gutem Wohnwert durchschnittlich 1.230.000 Euro pro Objekt fällig. Gegenüber Frühjahr 2015 ist das allein ein Preisanstieg von 2,5 Prozentpunkten. Eine Entspannung der Immobilienpreislage ist, laut IVD, bis 2016 eher ausgeschlossen – das gilt auch für Stuttgart.

Als Alternative in Stuttgart besteht der Bau eines eigenen Hauses; doch das nur, wenn Baukredite weiterhin so günstig, wie hier, bleiben. Sobald die Finanzierbarkeit eines Eigenheims nicht mehr so einfach möglich ist wie momentan, könnte die Nachfrage sehr wohl einen Einbruch erleiden. Denn die Grundstückspreise in Stuttgart steigen ebenfalls und der Wert eines Eigenheims steht mehr denn je im Zusammenhang mit der Beliebtheit einer Region. Zudem sind die Menschen heute schneller bereit, ihr Kapital anders zu verteilen, wenn sich höhere Investitionen nicht für die Alterssicherung rentieren. Noch gelten Immobilien aber als die sicherste Anlage.

Immer mehr zum Luxusgut werden auch Eigentumswohnungen. In einem Ranking der Städte mit den höchsten Kaufpreisen für Eigentumswohnungen im dritten Quartal 2015 rückt Stuttgart mit durchschnittlich 4.318 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche auf den dritten Platz. Noch mehr kosten Wohnungen, laut Immobilienpreisindex Daten des Empirica Instituts, nur noch in Freiburg im Breisgau (4.624 Euro/m²) und München (6.180 Euro/m²). Gegenüber dem ersten Quartal haben die Kaufpreise je Quadratmeter um 0.296 Euro zugenommen. Zukünftig ist bei den Eigentumswohnungen ebenso wenig mit Preissenkungen zu rechnen, da die Preise in Großstädten generell eher eine Tendenz nach oben aufweisen, als nach unten. Das wird sich nochmal mehr an den Mietpreisen bemerkbar machen, da der Wohnraum knapper wird. Im Herbst 2015 halten sich die Mieten zwar auf einem hohen Niveau, insgesamt sind sie jedoch nicht so stark gestiegen. Am höchsten ist die Teuerung bei Altbauwohnungen. Der Preis pro Quadratmeter ist im Vergleich zum Vorjahr von 11,90 auf 12,40 Euro pro Quadratmeter geschnellt.

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