Welche Macht soziale Netzwerke haben, welche Gefahren aber damit verbunden sind, zeigt ein Vorfall der sich heute Nacht in Winnenden ereignet hat. Eine Streife der Winnender Polizei stellte während ihrer Streifentätigkeit nach Mitternacht fest, dass größere Gruppen Jugendlicher und Heranwachsender unterwegs sind. Die jungen Menschen fuhren teilweise hektisch umher.
Bei Kontrollen brachten die Beamten in Erfahrung, dass alle nach einer Person suchten, die eine Clownsmaske trägt und angeblich mit einem Messer bewaffnet sein soll. Hintergrund war, dass diese unbekannte Person in der Nacht zum Dienstag offensichtlich eine Fußballergruppe im Bereich des Stadions in der Albertviller Straße bedroht haben soll. Am Donnerstag wurde deshalb in sozialen Medien dazu aufgerufen, nach dem Unbekannten zu fahnden und ihn zu ermitteln.
Aufgeheizt wurde die Gerüchteküche noch durch die Nachricht, dass anscheinend die Polizei gezielt Autofahrer vor dem Befahren des Stadtgebietes warnen würde, da ein bewaffneter Täter unterwegs sei.
Die Polizisten konnten erkennen, dass den Heranwachsenden die Angst vor einem etwaigen Täter sichtlich anzusehen war, jedoch die Faszination der gemeinsamen Fahndung nach einem angeblichen Straftäter überwog.
Was für Folgen solche Aktivitäten haben können, war sich jedoch keiner der jungen „Fahnder“ im Klaren. In beschwichtigenden Gesprächen wurde auf die jungen Menschen eingewirkt und Verhaltensanweisungen gegeben. Rechtliche Missverständnisse und Fehleinschätzungen wurden korrigiert. (pol/fm)