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Während die Inflationsrate in Deutschland weiter steigt und im Oktober die Marke von 10 Prozent überschritten hat, ist die Schweiz nur geringfügig von den aktuellen Geschehnissen auf der Welt betroffen. Gründe dafür sind vor allem der starke Schweizer Franken zum Euro und die geringere Abhängigkeit vom Import fossiler Brennstoffe.

Und obwohl die Schweizer Energieversorger die Preise nur einmal jährlich anpassen und dies nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs noch nicht getan haben, wird der Preisanstieg prozentual nicht mit dem in Deutschland und in der Europäischen Union allgemein mithalten. Personen, die mit dem Gedanken spielen, in die Schweiz auszuwandern, könnten hierdurch weiter bestärkt werden.

Hohes Lohnniveau bei geringem Preisanstieg

Lokale Agrar- und Lebensmittelbetriebe sind in der Schweiz durch hohe Zölle in besonderem Maße geschützt. Was sonst zu den in der Schweiz bekannt hohen Preisen führt, sorgt aktuell dafür, dass der Preisanstieg mit 1,7 Prozent in keiner Relation zu dem in anderen Ländern steht.

In der Vergangenheit lagen die Schweizer Preise für Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter etwa 53 Prozent über denen der BRD. Aufgrund des Verbraucherpreisanstiegs von zuletzt 10 Prozent gemäß Verbraucherpreisindex schrumpft dieser Abstand. Die vom Statistischen Bundesamt errechnete Lohnerhöhung einschließlich Sonderzahlungen im zweiten Quartal 2022 von 2,9 Prozent ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Reallöhne in Deutschland sanken im gleichen Zeitraum sogar um 4,4 Prozentpunkte.

In der Schweiz hingegen liegt das Gehaltsniveau ohnehin schon etwa 70 Prozent über dem in Deutschland. Da wirkt es relativ unwesentlich, dass die Tariflöhne und -gehälter in der Schweiz diesjährig nur äußerst behutsam um etwa 0,6 bis 0,8 Prozent gestiegen sind. Der Lebensstandard ist also trotz der hohen Preise im Mittel sehr gut.

Vor allem Geringverdiener mit Auswanderwillen

Das Beschriebene führt dazu, dass Normal- und Geringverdiener, aber auch Selbstständige mit hoher Steuerlast und hohen Ausgaben für Energie, die von der aktuellen finanziellen Situation in Deutschland besonders hart getroffen werden, nach Alternativen suchen.

Ein Umzug in ein zu gewissen Teilen deutschsprachiges Nachbarland mit hohen Löhnen und vergleichsweise niedrigen Steuern und Abgaben scheint attraktiv. Doch ganz so einfach wie es sich auf dem Papier liest, ist es nicht immer.

Strenge Voraussetzungen und ausgeprägte Autonomität der Kantone

Die Aufenthaltsgenehmigungen sind an strenge Voraussetzungen geknüpft – ohne neuen Job oder ausreichend finanzielle Mittel kann das Vorhaben schnell scheitern. Das kann insbesondere für Rentnerinnen und Rentner, die nicht mehr arbeiten können oder wollen und nur eine geringe Pension aus Deutschland beziehen, zum Problem werden.

Zudem machen die Kantone in der Schweiz vielfach “ihr eigenes Ding” in puncto Schulsystem und Steuern. Interessierte sollten sich entsprechend gut auf Basis ihrer individuellen Lebenssituation zum Thema Auswandern informieren. Verlässliche Informationen stellt auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) der Schweiz bereit und informiert entsprechend zu Zollangelegenheiten, Meldepflichten und anderen relevanten Punkten.

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