Die zwei Täter machten sich am Donnerstag das Regenwetter zunutze. Sie klingelten gegen 15 Uhr bei Bewohnern im Henkersgraben. Einer gab an, dass er von einer benachbarten Baustelle aus gesehen habe, dass die Kaminverwahrung kaputt sei und Dachplatten abstehen würden.

Damit hatte er sich das Vertrauen der Frau erschlichen und sie ließ ihn ins Haus, um den angeblichen Schaden zu begutachten.

Im Dachgeschoss zeigte ihr der Täter den angeblich feuchten Kamin. Bezüglich der Kosten müsse sein „Chef“ gefragt werden, der noch unten stand.

Der forderte von der Frau Materialkosten in Höhe von rund 6.000 Euro in bar. So viel hatte sie nicht zu Hause, weshalb er sie aufforderte, das Geld in Begleitung seines Komplizen bei der Bank abzuheben. Jetzt wurde die Frau stutzig und telefonierte mit ihrer Tochter.

Als die Täter das merkten verließen sie das Haus schnell. Später merkte die Frau, dass ihr Schmuck weg war. Den muss der „Begutachter“ während des Gesprächs mit dem „Chef“ geklaut haben. Der Kamin war nach kurzer Zeit wieder trocken. Vermutlich hat ihn der Täter in einem unbemerkten Augenblick eingesprüht. Jetzt ermittelt die Ulmer Polizei gegen die zwei Männer. Die sollen zwischen 45 und 50 Jahre alt und etwa 1,65 Meter und 1,70 Meter groß sein. Einer hat kurze, grau-braune Haare, trug eine Gipser-Jacke und keinen Mundschutz. Der andere war mit einer weinroten Steppjacke, einer schwarzen Bauchtasche und einem weißen Mundschutz bekleidet. Immer wieder machen falsche Handwerker Beute.

Gegen die Betrüger kann man sich schützen, sagt die Polizei. Sie rät:

   – Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den
     Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur
     bei vorgelegtem Sperrriegel.
   – Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie
     Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine
     Vertrauensperson anwesend ist.
   – Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen
     Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
   – Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die
     Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür
     gegenseitig Beistand zu leisten.
   – Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis
     und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen
     Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an.
     Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
   – Denken Sie daran: Banken, Sparkassen, Polizei oder andere
     Behörden schicken Ihnen nie „Geldwechsler“ oder
     „Falschgeld-Prüfer“ ins Haus. Verständigen Sie über das
     Auftauchen derartiger Personen umgehend die Polizei.
   – Kaufen oder unterschreiben Sie niemals etwas an der Haustür. Die
     angebotenen Gegenstände (zum Beispiel Teppiche, Besteck,
     Schmuck) oder Handwerkerleistungen sind meist nur geringwertig
     oder gar wertlos.

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