Mehrere hundert Menschen trafen sich am Sonntagnachmittag in der Stadt Ellwangen, um gemeinsam zu demonstrieren. Gegen 14 Uhr etwa versammelten sich nahezu schlagartig rund 150 Menschen auf dem Markplatz. Von dort begann ein Marsch durch Ellwangen, der schließlich vor der Eingangspforte zur Landeserstaufnahmeeinrichtung endete. Nach Schätzung der Polizei versammelten sich dort rund 500 Personen, die einen insgesamt unorganisierten Eindruck machten. Es wurde versucht, dort eine Art Kundgebung durchzuführen.
Tatsächlich sprach auch eine Person, die als Funktionär der regionalen NPD bekannt ist. Anschließend löste sich die Kundgebung, gegen 15.45 Uhr auf. Zu der Kundgebung war zumindest auch über die sozialen Netzwerke aufgerufen worden. Nachdem, was man bisher weiß, wurde der Aufruf wohl von Menschen mit russischer Herkunft initiiert und war als Appell gegen Ausländergewalt ergangen. Seitens der Behörden reagierte man durch die Anwesenheit unter anderem von Oberbürgermeister Karl Hilsenbek und Bürgermeister Volker Grab; die Stadt Ellwangen ist in solchen Fällen auch zuständige Versammlungsbehörde.
Auch der Leiter des örtlichen Polizeireviers, Gerald Jüngel und der Leiter der Landeserstaufnahmeeinrichtung, Berthold Weiß waren anwesend. Sowohl die Polizei, als auch die Rettungsdienste reagierten durch den vorsorglichen Aufruf entsprechender Kräfte. Die Versammlung blieb zwar insgesamt friedlich, gegenüber dem verantwortlichen Veranstalter werden aber wohl Ermittlungen geführt, weil die Versammlung nicht angemeldet war. Aus dem Aufzug heraus wurden eine Bierdose und mehrere Schneebälle in Richtung der Polizei geworfen, ohne jedoch Schaden anzurichten.
Auch in Schwäbisch Gmünd und Crailsheim folgten Menschen dem Aufruf im Internet. In Schwäbisch Gmünd wurden rund 50, in Crailsheim rund 30 Personen gezählt. In beiden Fällen lösten sich die Zusammentreffen ohne weitere Aktionen wieder auf. (pol/mj)