Die Gespräche fangen meist ähnlich an. Mit „Kennst du mich noch? Oder Rate mal wer dran ist? versuchen sich Enkeltrick-Betrüger durch die erhoffte Reaktion ihrer zumeist älteren Opfer selbst einen Namen zu geben und sich dadurch deren Vertrauen zu erschleichen. Mit Schilderungen von einer unverschuldeten Notlage, oder einem wichtigen Notartermin wegen einem Hauskauf, versuchen sie den mitunter gutgläubigen Leuten möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen.

Bei allen geschilderten Situationen braucht der „Enkel“ gerade ganz viel Geld, das er aus verschiedenen Gründen auf die Schnelle nicht aufbringen kann und das er durch einen Bekannten abholen lässt, wenn Oma oder Opa auf der Bank waren. Derzeit häufen sich wieder einmal Anrufe von sogenannten von Enkeltrickbetrügern.

Alleine in der letzten Woche wurden dem Polizeipräsidium Reutlingen aus dem Stadtgebiet von Esslingen fünf Anrufe gemeldet, wo mehrere unbekannte Täter versuchten, an das Geld der Angerufenen zu kommen. Am gestrigen Dienstag erfolgten in der Zeit zwischen 10 und 13 Uhr weitere Anrufe bei Personen zwischen 75 und 93 Jahren in Reutlingen, Betzingen, Metzingen, Kirchentellinsfurt, Derendingen und in Altenried.

Während in mindestens zehn Fällen die Kriminellen kein einziges Mal an ihr Ziel kamen, weil die Angerufenen richtig reagierten, kritisch nachfragten, Angehörige informierten oder die Gespräche abbrachen, hatten sie letztendlich doch in einem Fall Erfolg. Eine 79 Jahre alte Reutlingerin war gegen 13.00 Uhr kontaktiert worden und glaubte, ihre Cousine in der Leitung zu haben. Diese könnte gerade eine Wohnung aus einer Zwangsversteigerung heraus kaufen und wäre ganz in der Nähe, bräuchte aber ganz schnell eine größere Summe Bargeld.

Nach einigem hin und her und Rücksprachen mit der Bank hob das spätere Opfer 15.000 Euro von ihrem Konto ab. Kaum zuhause ging ein weiterer Anruf der angeblichen Cousine ein, dass die Tochter des Maklers, der in ihrer Nähe wohne, in Kürze das Geld abholen würde. Kaum aufgelegt tauchte gegen 15.00 Uhr ein ca. 16-jähriges, südländisch aussehendes Mädchen am Haus auf und nahm das Geld gegen Unterschrift entgegen. Erst danach kamen bei der 79-Jährigen Bedenken auf, doch da war es schon zu spät.

Die Polizei rät:  Seien Sie am Telefon kritisch und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Kein Notfall erfordert Ihre sofortige Reaktion mit Geld. Übergeben Sie niemals Geld an fremde Personen, egal unter welchen Umständen oder zu welchem Zweck, bevor sie nicht mit Personen ihres Vertrauens, Familienangehörigen oder Verwandten gesprochen haben. Notieren Sie sich die Telefonnummer des Anrufers und rufen sie dort selbst nicht zurück. Übermitteln Sie niemals Kontodaten an Personen, die Sie nicht kennen, am Telefon. Informieren Sie die Polizei und erstatten Sie Anzeige, auch gerade dann, wenn Sie auf den Betrug hereingefallen sind. (pol/fm)

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