Baden-Württemberg. Der Eiermarkt in Baden-Württemberg zeigt auch im Jahr 2025 weiterhin interessante Entwicklungen. Laut dem Statistischen Landesamt produzierten die hiesigen Betriebe im Jahr 2024 insgesamt 680 Millionen Eier, was einem Zuwachs von 23,3 Millionen Eiern oder 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Eierproduktion erreicht in der Regel vor Ostern ihren Höhepunkt, um der saisonal gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden. Angesichts der bisher vorliegenden Daten für die Monate Januar und Februar 2025 kann festgestellt werden, dass die Produktion im Vergleich zum direkten Vorjahreszeitraum um lediglich 2,6 Prozent zurückgegangen ist. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass es zu Ostern voraussichtlich keinen Engpass geben wird und dass die hiesige Eierproduktion den ansteigenden Bedarf bedienen kann.
Ein Blick auf die gesamtdeutsche Eierproduktion zeigt jedoch, dass Baden-Württemberg im Jahr 2024 mit einem Anteil von nur 5,0 Prozent zur nationalen Erzeugung von 13,7 Milliarden Eiern beitrug. Der größte Teil der Eier wurde in Niedersachsen produziert, das mit 40,4 Prozent die dominierende Rolle einnimmt. Diese Zahlen beleuchten die Wettbewerbsverhältnisse im deutschsprachigen Raum und unterstreichen die regionalen Unterschiede in der Eierproduktion.
Haltungsformen im Fokus: Boden- und ökologische Haltung im Aufwind
Die Haltungsbedingungen der Legehennen blieben im Jahr 2024 in Baden-Württemberg mit 2,93 Millionen Haltungsplätzen weitgehend stabil. Der Durchschnittsbestand der 243 Legehennenbetriebe pendelte sich bei 2,32 Millionen Hennen ein. Jede Henne legte im vergangenen Jahr im Durchschnitt 293 Eier, was einem täglichen Schnitt von 0,8 Eiern pro Henne entspricht. Diese Stabilität in der Produktionskapazität spiegelt den Bedarf und die Rentabilität der Betriebe wider.
Besonderes Augenmerk verdient die Verteilung der Haltungsformen. Mit einem Anteil von 56,8 Prozent, was 386,1 Millionen Eiern entspricht, blieb die Bodenhaltung die wichtigste Form der Eierproduktion in Baden-Württemberg. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Bodenhaltungseier um 1,6 Prozent gestiegen, was die anhaltende Nachfrage nach dieser Haltungsform bestätigt.
Ein weiterer bemerkenswerter Trend ist die steigende Produktion von Bioeiern. Im Jahr 2024 wurden in Baden-Württemberg 72,7 Millionen Eier gemäß ökologischer Kriterien produziert, was einem Anstieg von rund 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der monatliche Bestand an Legehennen in ökologischen Betrieben übertraf mit 249.000 Tieren im Durchschnitt ebenfalls den Wert des Vorjahres. Dieser Zuwachs reflektiert die wachsende Nachfrage nach Bio-Produkten und das zunehmende Umweltbewusstsein in der Gesellschaft.
Ausblick auf die Zukunft der Eierproduktion
Die Daten für 2025 zeichnen ein gemischtes Bild für die Eierproduktion in Baden-Württemberg. Während die Produktion stabil bleibt und die Bio-Haltung im Aufschwung ist, bleibt die Abhängigkeit von anderen Bundesländern, insbesondere Niedersachsen, ein zentrales Thema. Die Landwirtschaft und die Politik stehen nun vor der Herausforderung, die lokale Produktion weiter zu fördern und gleichzeitig den wachsenden Anforderungen der Konsumenten hinsichtlich Tierwohl und ökologischer Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
In diesem sich ständig verändernden Marktumfeld wird es entscheidend sein, sowohl die Qualität als auch die Nachhaltigkeit der Eierproduktion in den Vordergrund zu stellen, um die Marktanteile auszubauen und die regionale Landwirtschaft zu stärken.