Stuttgart. Das Statistische Landesamt hat vorläufige Zahlen zur Fleischproduktion in Baden-Württemberg für das Jahr 2024 veröffentlicht.
Von Dirk Meyer (kai)
Die Erhebung zeigt sowohl Rückgänge als auch positive Entwicklungen in verschiedenen Bereichen der Fleischwirtschaft.
Schweinefleischproduktion leicht gestiegen
Im Jahr 2024 wurde in Baden-Württemberg eine Erzeugung von 323.000 Tonnen Schweinefleisch verzeichnet. Diese Zahl stellt eine Steigerung von 2 % im Vergleich zum Vorjahr dar. Der Anstieg folgt einem signifikanten Rückgang von 18 % in der Schweinefleischproduktion zwischen 2020 und 2023. Dies lässt darauf schließen, dass die Branche auf den vorangegangenen Rückgang reagiert hat und möglicherweise erste Stabilisierungssignale zeigt.
Die Anzahl der geschlachteten Schweine betrug insgesamt rund 3,69 Millionen Tiere, was einen Anstieg von etwa 100.000 Schweinen oder 3 % im Vergleich zu 2023 bedeutet. Diese Entwicklung könnte auf eine Anpassung des Marktes sowie der Produktionsbedingungen hinweisen.
Steigende Tendenzen in der Rindfleischproduktion
In der Rindfleischproduktion setzte sich der steigende Trend aus dem Vorjahr fort. Die Schlachtzahlen stiegen um 2 % auf knapp 398.600 Rinder, während die Schlachtmenge sogar um 3 % auf rund 138.800 Tonnen anstieg. Hierbei ist eine ungleichmäßige Entwicklung zu beobachten: Die Anzahl der geschlachteten Jungtiere ist zurückgegangen, während die Zahl älterer, schwerer Tiere zugenommen hat.
Der Rückgang bei den Jungtieren beläuft sich auf nahezu 1.000 Kälber und Jungrinder. Im Gegensatz dazu gab es eine Zunahme bei den Schlachtungen von über 8.400 Bullen, Kühen, Färsen und Ochsen. Die stärkste absolute Zunahme wurde bei den Kuhschlachtungen verzeichnet, die um 5.500 auf 128.400 stiegen. Die Bullenblieben jedoch mit 155.500 Schlachtungen und einer Gesamtmenge von 62.200 Tonnen nach wie vor die wichtigste Kategorie in der Rindfleischerzeugung.
Geringe Zahlen bei Schaf-, Ziegen- und Pferdefleisch
Die Erzeugung von Schaf-, Ziegen- oder Pferdefleisch blieb in Baden-Württemberg als Nische mit weniger als 1 % an der gesamten Fleischproduktion. Innerhalb dieser Kategorie hat sich das Lammfleisch als die bedeutendste Art etabliert. Allerdings wurden im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr knapp 19.800 Lämmer weniger geschlachtet, was einem Rückgang von 12 % entspricht. Insgesamt wurden 139.100 Lämmer geschlachtet, was einer Schlachtmenge von 2.700 Tonnen und einem Rückgang von 4 % entspricht.
Fazit
Die vorläufigen Zahlen zur Fleischproduktion im Jahr 2024 verdeutlichen eine komplexe Situation. Während die Produktion von Schweine- und Rindfleisch leichte Zuwächse verzeichnen konnte, zeigt die Nische der Schaffleischproduktion rückläufige Tendenzen. Vor dem Hintergrund der sich ändernden Marktbedingungen und Produktionsstrukturen könnte die Branche auf eine Erholungsphase hinarbeiten, bleibt jedoch in bestimmten Bereichen mit Herausforderungen konfrontiert. Die nächsten Monate werden weitere Hinweise auf die Richtung der Fleischwirtschaft in Baden-Württemberg liefern.