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Der Gesundheitszustand der baden-württembergischen Wälder hat sich leicht verbessert, wie aus dem Waldzustandsbericht 2024 und den Ergebnissen der Bundeswaldinventur hervorgeht. Diese Entwicklungen wurden am 14. November 2024 bekannt gegeben und zeigen sowohl positive als auch negative Aspekte der Lage der Wälder in dem Bundesland.

Von Dirk Meyer (kai)

Positive Einflüsse der Witterung

Eine Hauptursache für die Verbesserung des Waldgesundheitszustandes ist die feuchte Witterung im Herbst 2023 und Frühjahr 2024. Diese Wetterbedingungen haben dafür gesorgt, dass die Wälder ausreichend Wasser erhielten.

Obwohl der Anteil deutlich geschädigter Waldbäume um vier Prozent gesenkt werden konnte, bleibt der kritische Wert von 40 Prozent bestehen, was auf die anhaltenden Herausforderungen in der Waldgesundheit hinweist.

Förderung klimaresilienter Mischwälder

Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, betonte die Wichtigkeit der Entwicklung klimaresilienter Mischwälder. Jüngere Bäume sind in der Regel weniger von Schäden betroffen, zeigen ein höheres Wachstum und binden mehr Kohlenstoffdioxid (CO₂).

Diese Tatsache ist entscheidend für das Ziel, Wälder als natürliche Klimasenke und Klimaschützer zu erhalten.

Unterschiede im Gesundheitszustand verschiedener Baumarten

Die Analyse der Baumarten zeigt signifikante Unterschiede in der gesundheitlichen Verfassung. Über alle Baumarten hinweg betrug die mittlere Kronenverlichtung 25,8 Prozent. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang des Nadel- und Laubverlustes bei jüngeren Bäumen, die bis zu 60 Jahre alt sind, verglichen mit älteren Bäumen, die eine mittlere Kronenverlichtung von 16,5 Prozent aufweisen.

Tannen und Kiefern haben von der Witterung profitiert, ihre Kronenverlichtung ist um 3,1 und 2,9 Prozent gesenkt worden. Die Fichte hingegen bleibt stark betroffen, mit einer unveränderten Kronenverlichtung von 25,5 Prozent, was auf die Dürreperioden der letzten Jahre zurückzuführen ist.

Buchen und Eichen: Geteilte Befunde

Die Buchen zeigen eine Verbesserung des Kronenzustandes, mit einem Laubverlust von 31,3 Prozent. Bei den Eichen hingegen hat sich der Laubverlust um 2,2 Prozent auf 31,6 Prozent erhöht, was auf Schädigungen durch Schmetterlingsraupen und den Eichenprachtkäfer zurückzuführen ist.

Der Bergahorn zeigt trotz der widrigen Umstände wenig Schäden, während die Esche weiterhin mit dem Eschentriebsterben zu kämpfen hat.

Bedeutung der Waldböden

Die Wälder in Baden-Württemberg spielen eine wichtige Rolle im Klimaschutz, da sie jährlich 15 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente binden. Dies bleibt jedoch nur möglich, wenn auch die Waldböden intakt sind.

Diese sind entscheidend für die Versorgung der Bäume mit Wasser und Nährstoffen und stellen einen wichtigen Kohlenstoffspeicher dar. Vor diesem Hintergrund wurde im Rahmen der Bundeswaldinventur eine umfassende Analyse der Waldböden durchgeführt.

Waldzustandsbericht und Bundeswaldinventur im Überblick

Die Aufzeichnungen für den Waldzustandsbericht werden seit 1985 jährlich im Sommer durchgeführt. Für die aktuelle Untersuchung wurden 7.696 Bäume an 321 Stichprobenpunkten erfasst. Die Bundeswaldinventur, die von 2021 bis zum Frühjahr 2023 durchgeführt wurde, lieferte weitere wertvolle Informationen über langfristige Trends und umfasst die Messung von 101.919 Bäumen.

Fazit

Insgesamt zeigt der Waldzustandsbericht 2024 eine leichte Verbesserung der Gesundheit der baden-württembergischen Wälder, dennoch bleiben viele Herausforderungen bestehen. Die Erkenntnisse müssen als Ansporn dienen, um die Wälder als bedeutende Klimaschutzakteure zu erhalten und ihre Anpassungsfähigkeit an die sich verändernden klimatischen Bedingungen weiter zu fördern.

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