LAD im RPS / K. Kortüm

Bei aktuellen Grabungen im Freilichtmuseum Hechingen-Stein wurden bemerkenswerte archäologische Funde gemacht, die auf die Bedeutung der Region in der römischen Antike hinweisen.

Von Dirk Meyer (kai)

Gemeinsam vom Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart und dem Förderverein des Freilichtmuseums wurden über 100 Fragmente eines außergewöhnlichen römischen Weihedenkmals entdeckt. Der Fund wurde am Donnerstag, 24. Oktober 2024, der Öffentlichkeit präsentiert.

Details zu dem Widerstandsfähigen Denkmal

Im Rahmen der öffentlichen Präsentation erläuterte Dr. Klaus Kortüm, Archäologe am LAD, die Besonderheiten des Denkmals. Es hinterließ den Eindruck, ursprünglich aus mehreren übereinandergestapelten Steinquadern bestanden zu haben, die rundum mit Reliefs verziert waren.

Diese Darstellungen zeigen antike Götter und Figuren, die in den entsprechenden Sagenkreisen verankert sind. Laut Kortüm wurde das Monument in nachrömischer Zeit zertrümmert und in einzelne Teile zerlegt, wobei viele Fragmente in den untersten Schichten nachrömischer Ablagerungen angefunden wurden. Die erhaltenen Fragmente ermöglichen es nur teilweise, die ursprünglichen Figuren zu identifizieren; häufig erfolgt dies über vergleichbare Objekte.

Rekonstruktion und künftige Ausstellungen

Bislang konnte nur ein kleiner Teil des ursprünglichen Denkmals geborgen werden, und diese Fragmente lassen sich im Original nicht wieder zusammensetzen. Daher werden die Archäologen auf moderne Technologien zurückgreifen, um den Entwurf eines maßstabgerechten Modells zu erstellen. Hierbei sollen verkleinerte Nachbildungen aus einem 3-D-Drucker gefertigt werden. Geplant ist eine dauerhafte Ausstellung des Originals zusammen mit dem fertigen Modell im Freilichtmuseum, wie Kortüm ankündigte.

Verborgene Geschichte der römischen Villenanlage

Diese Entdeckung bietet spannende Perspektiven auf die römische Villenanlage von Hechingen-Stein, die bislang viele ihrer Geheimnisse verborgen hält. Laut Dr. Kortüm sind vergleichbare Götterpfeiler in den römischen Grenzprovinzen am Rhein und an der Donau äußerst selten.

Das Hechinger Exemplar könnte demnach recht groß gewesen sein, was Fragen über den Besitzer aufwirft – war er von hohem Rang? Wer hat das Denkmal geweiht, und was war der Anlass für die Errichtung dieses bedeutenden Heiligtums?

Geschichte des Freilichtmuseums

Die archäologischen Ausgrabungen in Hechingen-Stein haben eine lange Tradition. Das Hauptgebäude des römischen Gutes, datiert ins 2. und 3. Jahrhundert n. Chr., wurde zwischen 1978 und 1981 ausgegraben. Im Jahr darauf entstand das Freilichtmuseum, das seither kontinuierlich erweitert wurde.

Seit 1992 finden in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Trägerverein nahezu jährlich neue Ausgrabungen statt. Diese Unternehmungen haben es ermöglicht, die Gesamtanlage des römischen Gutshofes inklusive Wirtschaftsgebäuden und Umfassungsmauer für interessierte Besucher erlebbar zu machen.

Fazit

Der Fund des römischen Weihedenkmals in Hechingen-Stein ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für die reiche Geschichte der Region, sondern eröffnet auch neue Einblicke in das römische Leben und die religiösen Praktiken jener Zeit.

Mit weiteren Forschungen besteht die Hoffnung, zusätzliche Details über die ehemaligen Bewohner und deren Bräuche zu enthüllen. Für weitere Informationen kann die Webseite des Römischen Freilichtmuseums aufgerufen werden: Link zum Freilichtmuseum.

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