Die Expansion des Nationalparks Schwarzwald wurde von der baden-württembergischen Regierungskoalition beschlossen, nachdem jahrelange Diskussionen und Bedenken aus der Region in einem politischen Konsens mündeten.
Von Dirk Meyer (kai)
Die Entscheidung bedeutet eine Erweiterung des bisherigen Nationalparkgebiets um etwa 1.500 Hektar, was das Areal auf insgesamt circa 11.500 Hektar bringt.
Hintergrund der Einigung
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) äußerte sich am 22. Oktober 2024 optimistisch über den Durchbruch zur Klärung der Grundsätze zur Erweiterung. „Mit dem Lückenschluss wird Baden-Württemberg endlich ein zusammenhängendes Nationalpark-Gebiet haben“, sagte er. Die Regierung betont, dass ein intakter Wald wichtige Kohlenstoffspeicher bietet und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels verbessert.
Beteiligung der Region
Umweltministerin Thekla Walker betonte die Bedeutung der regionalen Interessen für die Erweiterung. Die im Nationalparkrat vertretenen Kommunen hätten sich einstimmig für die Erweiterung ausgesprochen. Die verpflichtenden Gespräche mit den betroffenen Gemeinden, insbesondere der Gemeinde Forbach und dem Ortsteil Hundsbach, stehen bereits auf der Agenda. Für die Bürger vor Ort sollen die Auswirkungen der Nationalpark-Erweiterung transparent und nachvollziehbar gestaltet werden.
Diskussion um Flächen und Konzepte
Der Austausch von Flächen zwischen der Murgschifferschaft und dem Staatsforst wurde als entscheidendes Element in der Erweiterungsdiskussion hervorgehoben. Forstminister Peter Hauk (CDU) wies darauf hin, dass es wichtig sei, die Flächen „so klein wie möglich“ zu halten, um bewirtschafteten Wald als Kohlenstoffspeicher zu sichern.
Dies wurde von Umweltverbänden wie dem BUND kritisch kommentiert. Sie setzen sich für eine breitere Verbindung der Parkteile ein, um die Vorteile für Natur und Klima zu maximieren.
Nächste Schritte
Die nächsten Schritte zur Umsetzung der Erweiterung umfassen eine genaue Bewertung der Tauschflächen, die bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll. Das Land plant, bis Mitte 2025 ein entsprechendes Gesetz zur Erweiterung in den Landtag einzubringen.
Die Bürger und Kommunen werden in einen umfassenden Beteiligungsprozess eingebunden, welcher eine zentrale Rolle bei der Gestaltung der zukünftigen Nationalparkstrukturen spielt.
Fazit
Die bevorstehende Erweiterung des Nationalparks Schwarzwald ist ein wichtiger Schritt im Bereich des Arten- und Klimaschutzes. Die Möglichkeit, durch ungestörte Kernzonen Biodiversität zu fördern, wurde von verschiedenen Akteuren als zentraler Aspekt identifiziert.
Die kommenden Gespräche und die weitere Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen bleiben entscheidend, um ein möglichst effektives und harmonisches Ergebnis für Natur und Anwohner zu erzielen.