Das heftige Hochwasser, das im Juni 2024 über die Region Stuttgart hereinbrach, hat erneut eindrücklich vor Augen geführt, welche Bedrohung Naturereignisse für Immobilien darstellen können. Unter Wasser stehende Wohnungen, überlaufende Flüsse und überforderte Rückhaltebecken – all das sind Szenarien, die sich vor Kurzem auch in Stuttgart und Umgebung abgespielt haben. Bei derartigen Naturkatastrophen stellt sich unweigerlich die Frage, ob eine Wohngebäudeversicherung sinnvoll ist und ob diese einen überhaupt in einem solchen Fall absichert.
Hochwasserkatastrophe in der Region Stuttgart
Ein vorheriger Vergleich von Wohngebäudeversicherungen ist sinnvoll. Denn tatsächlich deckt nicht jede von ihnen Hochwasserschäden ab! Rückblick: Der viele Regen hat am ersten Juniwochenende dieses Jahres zu erheblichen Schäden in den Landkreisen rund um Stuttgart geführt. Überschwemmte Straßen, vollgelaufene Keller und unzählige Einsätze der Feuerwehr prägten das Bild.
Besonders betroffen war der Landkreis Göppingen, wo an insgesamt 390 Stellen Hilfe benötigt wurde. Mehr als 1.300 Helfende waren im Kreisgebiet unterwegs, um dem Wasser Herr zu werden. Mit dem Befüllen und Einsatz von rund 48.000 Sandsäcken versuchten sie, die Schäden so gering wie möglich zu halten.
In Uhingen (Landkreis Göppingen) wurden 50 Anwohner, die in der Nähe der Fils wohnen, dazu aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Zuflüsse der Fils blieben aufgrund des ständigen Regens dauerhaft hoch. Nach Angaben von Experten des Kreises Göppingen fielen damals allein zwischen Freitag und Sonntag im östlichen Landkreis bis zu 150 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter, was fast zu einem 100-jährlichen Hochwasser-Ereignis führte.
Am Pegel Salach wurde dieser Umstand besonders deutlich. Die Einsatzkräfte waren auch weiterhin in erhöhter Alarmbereitschaft, obwohl die Pegelstände am Sonntag wieder sanken. Der Vorfall verdeutlicht die reale Gefahr, die von Überschwemmungen ausgeht, und die finanzielle Belastung, die daraus für Immobilieneigentümer entstehen kann.
Absicherung durch Wohngebäudeversicherung
In Anbetracht solcher Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine Wohngebäudeversicherung in Stuttgart sinnvoll? Die Antwort lautet eindeutig: Ja. Die Wohngebäudeversicherung deckt eine Vielzahl von Risiken ab, die das Eigentum bedrohen können. Dazu gehören beispielsweise Feuer, Sturm und Hagel. Aber Achtung: Gegen Überschwemmungen und weitere Elementarrisiken, sofern diese nicht explizit im Versicherungsvertrag enthalten sind, muss man sich oft mit einem weiteren Versicherungsbaustein absichern!
Grundbestandteile der Wohngebäudeversicherung
Eine Standard-Wohngebäudeversicherung deckt zumeist Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel ab. Diese Risikogruppen sind die häufigsten Ursachen für schwerwiegende Beschädigungen an Immobilien. Darüber hinaus bieten viele Versicherungen Zusatzpakete oder Erweiterungen an, durch die man sich auch gegen Elementarrisiken wie Überschwemmungen, Erdrutsche, Erdbeben oder Schneedruck absichern kann. Diese erweiterte Deckung ist besonders in Hochwassergefährdeten Gebieten unerlässlich.
Absicherung gegen Elementarrisiken
Zwischen den Jahren 1998 und 2019 hat sich die Anzahl der durch Naturgefahren verursachten Schadenereignisse nahezu verdoppelt. Auch Stuttgart und die umliegenden Regionen sind vor solchen Naturereignissen nicht gefeit, wie die Hochwasserereignisse des letzten Monats zeigen. Der Versicherungsmarkt bietet mittlerweile spezialisierte Policen an, die explizit auf diese Risiken abzielen, oftmals als Zusatz zur standardmäßigen Wohngebäudeversicherung.
Es ist ratsam, regionale Hochwasserwarnkarten und andere Geoinformationssysteme zu konsultieren, um zu erfahren, wie hoch das individuelle Risikopotential ist. In Stuttgart und Umgebung besteht durch die Nähe zu Flüssen und Bächen, sowie die teils hügelige Topographie, ein erhöhtes Risiko für Überschwemmungen. Eine Versicherung gegen Elementarrisiken kann daher vor erheblichen finanziellen Belastungen schützen.
Kosten und Nutzen der Wohngebäudeversicherung
Die Prämienhöhe für eine Wohngebäudeversicherung hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Gebäudewertsumme, die Lage des Objekts und die gewählten Deckungsbausteine. Es lohnt sich, verschiedene Angebote zu vergleichen und auf das Kleingedruckte zu achten. Bei Versicherungen ist es wichtig, nicht nur auf den Preis zu schauen, sondern auch auf die enthaltenen Leistungen und die Höhe der möglichen Selbstbeteiligung im Schadensfall.
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Die Investition in eine Wohngebäudeversicherung amortisiert sich oft schnell, wenn man eines der abgedeckten Ereignisse tatsächlich betrifft. Insbesondere bei Elementarrisiken kann der Schaden am Gebäude beträchtlich sein, was hohe Reparaturkosten nach sich zieht.
Bei einer Überschwemmung könnten z. B. Fundamente unterspült, Mauern beschädigt und elektrische Systeme irreparabel beschädigt werden. Ohne ausreichenden Versicherungsschutz muss man die gesamten Kosten selbst tragen, was viele Eigentümer finanziell überfordern würde.
Psychologische und finanzielle Sicherheit
Eine Wohngebäudeversicherung, die zusätzlich Hochwasserschäden abdeckt, bietet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch psychologischen Komfort. In Zeiten von Klimawandel und zunehmender Unberechenbarkeit der Wetterbedingungen ist das Wissen um eine umfassende Absicherung beruhigend. Dieser Aspekt sollte nicht unterschätzt werden. Gerade in städtischen Gebieten wie Stuttgart, wo man von äußeren Faktoren abhängig ist, kann ein beruhigendes Sicherheitsgefühl viel wert sein.
Ein weiterer Vorteil ist, dass viele Versicherungen auch proaktive Leistungen anbieten, wie beispielsweise eine Risikoanalyse oder Präventionsmaßnahmen zur Schadensverhütung. Oftmals arbeiten die Versicherer mit Experten zusammen, die spezielle Schutzmaßnahmen empfehlen und sogar bei der Umsetzung unterstützen können. Dies kann dazu beitragen, das Risiko eines Schadenereignisses erheblich zu reduzieren und im Ernstfall die Schadenssumme zu minimieren.
Die richtige Wahl treffen
Einen wichtigen Punkt bei der Entscheidung für eine Wohngebäudeversicherung stellt die Wahl des richtigen Versicherers und des passenden Produkts dar. Versicherungsnehmer sollten sich ausführlich informieren und beraten lassen, um eine auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Versicherungspolice zu finden. Unabhängige Versicherungsmakler und Vergleichsportale können hierbei eine wertvolle Hilfe sein.
Neben dem finanziellen Aspekt sind auch die Service- und Schadenabwicklungsprozesse der Versicherer entscheidend. Eine schnelle und unkomplizierte Schadensregulierung kann den Unterschied machen, wenn man von einem Naturereignis betroffen ist. Transparente Kommunikationswege und eine verlässliche Erreichbarkeit des Versicherers sind daher ebenfalls von Bedeutung.
Fazit: Unverzichtbarer Schutz vor wachsenden Risiken
Die Ereignisse im Juni 2024 haben gezeigt, wie schnell Naturgewalten erheblichen Schaden anrichten können. Für Immobilieneigentümer in Stuttgart und der umliegenden Region stellt eine Wohngebäudeversicherung eine wesentliche Sicherheitsmaßnahme dar, um sich vor den Kosten und Folgen unerwarteter Naturereignisse zu schützen. Angesichts der zunehmenden Wetterextreme und der damit verbundenen Risiken ist eine Versicherung gegen Elementarschäden nicht nur sinnvoll, sondern dringend empfehlenswert.
Abschließend bleibt zu sagen: Der Klimawandel und die damit einhergehenden Unwägbarkeiten fordern einen proaktiven Umgang mit Risikomanagement. Die Wohngebäudeversicherung bietet hierbei eine finanzielle Absicherung, die Eigentümer vor existenziellen Schadenslagen bewahren kann.
In Stuttgart und Umgebung, wo Hochwasserereignisse kein theoretisches, sondern ein sehr reales Risiko darstellen, ist sie ein unverzichtbares Instrument des Katastrophenschutzes. Aber Achtung: Achten Sie unbedingt darauf, dass auch Hochwasserschäden mit abgedeckt sind!