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Jedermann darf als Zuschauer ins Landgericht in der Urbanstraße. Hier gibt es zudem auch eine sehr leckere Kantine mit humanen Preisen und leckeren Mittagessen.

Von Alexander Kappen

Raum Stuttgart. Es ist „Theater“ aus dem alltäglichen Leben, gewürzt mit einer mächtigen Prise Crime. Meistens endet es für längere Zeit im Knast für den oder die Angeklagten. Die Rede ist vom Stuttgarter Landgericht. Der Reporter war hier für einige Tageszeitungen aus der Region bereits im Einsatz allerdings vor ganz langer Zeit. Selten verschlägt es ihn noch hierher. Mittlerweile muss jeder Besucher durch die Sicherheitsschleuse: Sich abtasten lassen und seine Taschen „röntgen“ lassen.

Früher war hier eine „Rentner-Gang“ Stammgast. Einige Stuttgarter Rentner verbrachten hier ihren Tag. Sie wechselten von Verhandlung zu Verhandlung und waren immer auf dem neuesten Stand.

Praktisch: Auf der Homepage des Gerichts werden die neuen Fälle schon vorangekündigt: Hier einige spannende „Tipps“ zum Vorbeischauen, denn die Öffentlichkeit ist ausdrücklich erwünscht bei unserem Justizsystem. So sollen sich Angeklagte vor der Öffentlichkeit rechtfertigen und sich der Gesellschaft schon im Prozess „stellen“.

• 19. Große Strafkammer (Schwurgericht)
Beginn: 17.09.2024, 13.00 Uhr; Fortsetzungstermine: 26.09., 02.10., 04.10. (13.30 Uhr), 28.10., 14.11. (11.00 Uhr), 22.11., 06.12. und 13.12.2024, jeweils 9.15 Uhr (soweit nicht anders angegeben)
Tatvorwurf: Körperverletzung mit Todesfolge; Tatort: Remshalden
Einem Angeklagten wird vorgeworfen, im März 2024 in Remshalden den Nachbarn seiner Lebensgefährtin aus Eifersucht angegriffen und ihm Kopfverletzungen zugefügt zu haben, an deren Folgen der Nachbar mehr als eine Woche später im Krankenhaus verstorben sein soll.

• 2. Große Strafkammer (Jugendkammer)
Beginn: 18.09.2024, 9.00 Uhr; Fortsetzungstermine: 09.10., 28.10., 05.11., 11.11., 19.11., 25.11., 27.11., 02.12., 12.12., 17.12.2024, 07.01. und 15.01.2025, jeweils 9.15 Uhr
Tatvorwurf: versuchter Mord u.a.; Tatort: Reichenbach u.a.
Drei Angeklagten wird u.a. vorgeworfen, am frühen Morgen des 21.09.2023 in Reichenbach an der Fils Molotow-Cocktails in einen Friseursalon geworfen und dabei billigend in Kauf genommen zu haben, 15 Personen tödlich zu verletzen, die sich zu diesem Zeitpunkt in dem betroffenen Wohn- und Geschäftsgebäude aufhielten und schliefen. Einer der Angeklagten soll zudem mit Betäubungsmitteln gehandelt sowie im November 2023 gemeinsam mit einem der anderen beiden Angeklagten im Raum Schorndorf unerlaubt eine Maschinenpistole im Auto mitgeführt haben.

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