Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg ist die Wirtschaftsleistung des Landes im zweiten Quartal des Jahres 2023 gesunken.
Von Dirk Meyer
Ersten vorläufigen Berechnungen zufolge verzeichnete das reale Bruttoinlandsprodukt einen Rückgang von 2,5% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Auch im Vergleich zum Vorquartal sank die Wirtschaftsleistung saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,4%. Allerdings dürften diese Ergebnisse aufgrund des disruptiven wirtschaftlichen Umfelds größere Unsicherheiten aufweisen.
Die Inflation stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die Südwestkonjunktur dar. Im zweiten Quartal lag die Gesamtteuerung bei 6,9%. Dieser Wert sank im dritten Quartal auf 6,3%, den niedrigsten stand seit dem zweiten Quartal 2022. Besonders in den Bereichen Haushaltsenergie und Nahrungsmitteln gab es kräftige Preissteigerungen.
Auch der Arbeitsmarkt wurde von Konjunktureintrübungen beeinflusst. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verlangsamte im zweiten Quartal mit durchschnittlich 4,91 Millionen Menschen den Stellenzuwachs im Vergleich zum Vorjahr (+1,1%) das fünfte Quartal in Folge. Die Arbeitslosigkeit stieg im zweiten und dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr an. Im September lag die Arbeitslosenquote bei 4,0%, was 0,3 Prozentpunkte höher war als im Vorjahr.
Die Exporte Baden-Württembergs sanken im zweiten Quartal 2023 um 9,3% gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies war der erste Rückgang seit dem Einbruch im dritten Quartal 2020 infolge der Corona-Pandemie.
Dagegen stiegen die realen Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes im zweiten Quartal saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,6% im Vergleich zum Vorquartal. Aktuell verfügbare Daten für die Monate Juli und August lassen für das dritte Quartal Industrieerlöse auf etwa demselben Niveau erwarten.