Jens-Goetzke / Pixelio

Nachdem der Bundesärztekammerpräsident den Vorschlag unterbreitete, Medikamente künftig „auf Flohmärkten“ auszutauschen, rauschte eine Welle der Empörung durch das Netz. Zurecht, wie auch Experten nach der Aussage urteilten. Medikamente gehören nicht auf einen Flohmarkt, sie dürfen auch nicht von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Warum das so ist und welche Alternative es gibt, erklären wir Ihnen!

Die erste Anlaufadresse bei Medikamentenbedarf

Immer mehr Menschen nutzen die Online Apotheke, wenn sie Bedarf an Medikamenten haben. Das ist eine gute Idee, denn anders als in lokalen Apotheken können hier viele Medikamente aus zentralen Lagern beschafft werden. Aber was, wenn auch online das Wunschprodukt nicht vorhanden ist? Sollte dann ein Medikamentenflohmarkt aufgesucht werden?

Auf keinen Fall! Im ersten Schritt ist es hilfreich, nach sogenannten Generika Ausschau zu halten. Dabei handelt es sich um Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff, die aber von einer anderen Firma produziert werden. Sie sind nicht schlechter, sondern nur eine Kopie vom ursprünglichen Originalpräparat.

Generika werden immer dann auf den Markt gebracht, wenn der Patentschutz eines Produkts bereits abgelaufen ist. Werfen Sie einen Blick auf Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen stellen Sie fest, dass es diese Mittel von zahlreichen Herstellern und Produzenten gibt.

Warum der Medikamentenflohmarkt so gefährlich ist

Die Inflation steigt immer weiter, die Menschen haben weniger Geld in der Tasche. Manchmal kostet der Kauf von Medikamenten jede Menge Geld, das eigentlich in der Haushaltskasse fehlt. Die Idee eines Medikamentenflohmarkts scheint da verlockend, vielleicht braucht der Nachbar das abgelaufene Antibiotikum ja gar nicht mehr.

Solche Praktiken sind mit erheblichen Gesundheitsgefahren verbunden, wie auch Experten nach der Aussage festgestellt haben. Insbesondere bei verordnungspflichtigen Medikamenten bestehen große Risiken. Wird zum Beispiel ein Herzmedikament oder ein Blutdrucksenker verordnet, handelt es sich um das passende Medikament für die bestimmte Person.

Bei anderen Menschen kann das gleiche Medikament ungeeignet sein und Schaden auslösen. Auch die Idee, verschreibungsfreie und abgelaufene Medikamente auszutauschen, ist keine gute. Niemand weiß, wie abgelaufene Arznei wirkt. Womöglich reduziert sich die Wirkung, es kann aber auch zu Nebenwirkungen kommen!

Medikamente nur auf Rat von Arzt oder Apotheker

In der Online Apotheke finden sich viele freiverkäufliche Arzneimittel, die bei diversen Beschwerden zum Einsatz kommen. Sie sind erkältet und kaufen einen Hustensaft, der Schädel dröhnt und Sie kaufen ein Kopfschmerzmittel. Bei all solchen Medikamenten enthält der Beipackzettel immer einen wichtigen Hinweis. Wenn Ihre Beschwerden nicht innerhalb eines kurzen Zeitraums verschwunden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Grundsätzlich ist es kein Problem, wenn Sie dem Arbeitskollegen mit Kopfweh eine Aspirin abgeben. Die gezielte Weitergabe von Medikamenten im Privatbereich oder womöglich sogar der Verkauf ist jedoch strafbar! Sie kennen die Bedürfnisse Ihres Gegenübers nicht und können so nicht einschätzen, ob die für Sie geeigneten Mittel auch dem anderen helfen.

Wenn ein Medikament nicht lieferbar ist, wird sich die Apotheke Ihres Vertrauens nach Kräften bemühen, eine Alternative für Sie zu finden. Manchmal gibt es Ausweichpräparate, die Sie bis zur Verfügbarkeit Ihres Medikaments einnehmen können. Fragen Sie im Zweifel bei Ihrem Arzt oder Apotheker und nehmen Sie keine falschen oder abgelaufenen Medikamente ein!

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