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In Baden-Württemberg wurden im vergangenen Jahr 113 534 Kinder geboren. Davon waren nach Angaben des Statistischen Landesamtes 27 073 Kinder oder 23,8 %, deren Eltern zum Zeitpunkt ihrer Geburt nicht miteinander verheiratet waren.

Von Dirk Meyer (pm)

Damit hat sich der Anteil nichtehelicher Kinder gegenüber dem Jahr 1990 annähernd verdreifacht; seit 2016 ist dieser Anteil allerdings wieder leicht gesunken.

Verglichen mit den anderen Bundesländern hat Baden-Württemberg den geringsten Wert. Die höchsten Anteile an nichtehelichen Geburten gibt es in Sachsen-Anhalt und in Brandenburg, in denen knapp 57 % bzw. gut 55 % der Kinder von nicht verheirateten Frauen geboren wurden.

Bundesweit geringster Anteil nichtehelicher Kinder

Der langfristige Trend hin zu einer gestiegenen »Nichtehelichenquote« ist darauf zurückzuführen, dass in den vergangenen Jahrzehnten neben der Ehe auch andere Lebensformen an Bedeutung gewonnen haben.

So sind derzeit in Baden-Württemberg beispielsweise lediglich 41 % der 30- bis unter 35jährigen verheiratet, 1980 lag dieser Anteil noch bei 75 %. Als ursächlich für diese Entwicklung wird unter anderem die zunehmende Bildungs- und Erwerbsbeteiligung der Frauen angesehen, die deren wirtschaftliche Unabhängigkeit erhöht hat.

Beim Anteil der Geborenen von nicht verheirateten Paaren gibt es innerhalb Baden-Württembergs deutliche Unterschiede. Spitzenreiter war im vergangenen Jahr der Stadtkreis Freiburg im Breisgau, wo rund 36 % der Eltern bei der Geburt ihres Kindes nicht verheiratet waren.

Dagegen lag dieser Anteil im Landkreis Böblingen – dem Kreis mit dem geringsten Anteil nichtehelicher Kinder – mit 18 % nur halb so hoch.

Bereits 1990 hatte der Landkreis Böblingen eine der geringsten, die Stadt Freiburg im Breisgau die mit Abstand höchste »Nichtehelichenquote«. Allerdings haben sich seither die regionalen Unterschiede erheblich verringert: Noch 1990 betrug der Anteil nichtehelicher Kinder im Landkreis Böblingen nur etwas mehr als ein Viertel des Wertes von Freiburg im Breisgau.

Die Verringerung der regionalen Unterschiede kann nach Einschätzung des Statistischen Landesamtes als Angleichung der Lebensstile insbesondere zwischen Stadt und Land interpretiert werden. Diese tendenzielle Anpassung ist wohl nicht zuletzt auf die starken Umzugsaktivitäten der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten zurückzuführen.

Ein flächendeckendes »Stadt-Land-Gefälle« ist deshalb nicht mehr zu beobachten, auch wenn weiterhin der Anteil an Kindern von nichtverheirateten Frauen in den meisten Stadtkreisen überdurchschnittlich ist.

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