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Angelina Jolie hat ihn, Victoria Beckham, Heidi Klum, und sogar die sonst so makellose Herzogin Meghan Markle: den Ballenzeh, im Fachjargon auch Hallux valgus genannt. Schuld an dieser weit verbreiteten Fehlstellung ist vor allem das häufige Tragen von engen Schuhen und High Heels, weshalb von Hallux valgus vor allem Frauen betroffen sind. Doch auch Männer sind von dem Schiefstand der Zehe nicht ausgenommen.

Auch bei ihnen kann das Tragen falsch sitzender, zu enger Schuhe die Ursache für die Fehlentwicklung sein. Zusätzliche Faktoren, die Hallux valgus begünstigen, sind Übergewicht und langes Stehen. Die Geschlechterverteilung liegt der Techniker Krankenkasse zufolge bei etwa 9 zu 1 (Verhältnis Frauen zu Männern).

Was ist Hallux valgus?

Bei dieser Fehlstellung verschiebt sich die Großzehe (Hallux) immer weiter in Richtung der mittleren Zehen. Das kann sogar so weit gehen, dass die Großzehenspitze die zweite Zehe überlagert. Der Mittelfußknochen der Großzehe ist zur Körpermitte hin gespreizt und drückt gegen die Haut, wodurch es scheinbar zu einem knöchernen Auswuchs am Mittelfußknochen kommt.

Hallux valgus ist aber nicht nur ein ästhetisches Problem. Oft geht die Zehenfehlstellung wegen des Drucks des Schuhschafts zusammen mit einer Schleimbeutelentzündung und Hühneraugen einher. Als Folgen können außerdem Belastungsschmerzen, eingeschränkte Bewegungsfähigkeit und eine vorzeitige Arthrose im Großzehengrundgelenk auftreten. Da die Betroffenen bei Schmerzen automatisch eine Schonhaltung einnehmen, werden andere Gelenke zusätzlich falsch belastet. Nicht selten treten dadurch Rückenschmerzen auf.

Was hilft gegen die Zehenfehlstellung?

Grundsätzlich sollten Betroffene auf bequemes Schuhwerk achten. Spezielle Hallux-Schuhe gibt es im Online-Handel sogar für Männer. Sie verfügen über besonders viel Platz im sensiblen vorderen Fußbereich der Großzehenballen, sind weich gepolstert und können problemlos mit Einlagen getragen werden.
Letztere sollten allerdings immer individuell gefertigt werden. Empfehlenswert sind außerdem Übungen, bei denen die Zehen gespreizt werden. Zudem sollte man häufiger barfuß gehen, um den Füßen „mehr Auslauf“ zu bieten und das Wohlbefinden zu steigern.

Fußgymnastik, Barfußgehen und passende, flache Schuhe: All diese Maßnahmen sind wichtig, um die beanspruchte Fußmuskulatur zu stärken und präventiv etwas gegen die Entstehung und Verschlimmerung von Hallux valgus zu tun. Ihn durch Übungen wegzubekommen, ist jedoch leider nicht möglich, sagt Dr. Michael Gabel, Chefarzt des Fußzentrums an der Sana Klinik Bethesda Stuttgart. Etwa 300 Hallux-valgus-Fälle werden dort jährlich operiert, deutschlandweit sind es rund 150.000 stationäre Operationen. Ein operativer Eingriff ist oft der einzige Ausweg, um eine dauerhafte Beschwerdefreiheit zu erreichen. Ob dieser notwendig ist, entscheiden die Ärzte nach Grad der Fehlstellung und des Verschleißes. (dm)

2 Gedanken zu „Fußfehlstellungen: Hallux valgus betrifft nicht nur Frauen“
  1. Danke für diesen interessanten Artikel über den Hallux Valgus. Ein Freund von mir wurde letztens deswegen operiert und ich habe mich davor noch nie wirklich mit dem Thema beschäftigt und dachte auch, es wäre eher ein ästhetisches Problem. Ich wusste nicht, dass durch ein Hallux auch vorzeitige Arthrose im Großzehengrundgelenk auftreten kann.

  2. Ich war schon immer leidenschaftlich daran interessiert, hohe Absätze zu tragen und mit modischen Schuhen zu experimentieren. Doch mit der Zeit begannen Schmerzen in meinem rechten Fuß, und ich konnte nicht mehr so frei in meinen geliebten High Heels laufen. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, wurde mir klar, dass mein Ballenzeh, den ich immer ignoriert habe, ein Hallux valgus sein könnte. Es ist erschreckend zu erfahren, dass Frauen wie Angelina Jolie und Victoria Beckham ähnliche Probleme haben. Ich werde sicherstellen, dass ich von nun an auf bequemere Schuhe umsteige und die Empfehlungen zur Vorbeugung befolge, um weitere Schmerzen zu verhindern. Die Information darüber, dass eine Operation manchmal unvermeidlich ist, war zwar beängstigend, aber ich bin froh, dass ich jetzt besser darüber informiert bin.

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