gabriel / freeimages.com

Stuttgart. Die Energiewende als Ganzes genießt allgemein relativ große Unterstützung in der deutschen Bevölkerung. Beim genaueren Hinsehen zeigen sich allerdings unterschiedliche Akzeptanzgruppen. Dies ist das Ergebnis einer deutschlandweite Repräsentativbefragung.

Von Dirk Meyer

Im Rahmen des Projektes KOMMA-P – federführend von der Universität Stuttgart in Kooperation mit der Universität Münster sowie zwei Fraunhofer-Instituten – wurde eine Befragung zur Aktzeptanz der Energiewende durchgeführt und jetzt veröffentlicht.

Im Rahmen der deutschlandweiten, telefonischen Repräsentativbefragung (n = 2.009) wurden im Mai und Juni 2015 unterschiedliche Aspekte der Wahrnehmung der Energiewende durch die deutsche Bevölkerung erhoben. Themen der Befragung waren unter anderem Akzeptanz sowie Akzeptanzbedingungen verschiedener Energietechnologieoptionen (Windparks an Land bzw. vor der Küste, Stromtrassen, Freiflächensolaranlagen), die Zahlungsbereitschaft für ein Gelingen der Energiewende und unterschiedliche Vorstellungen im Hinblick auf mögliche Entwicklungspfade der Energiewende.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Zentrums für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung an der Universität Stuttgart (ZIRIUS), der Universität Münster sowie den Fraunhofer-Instituten für System- und Innovationsforschung (ISI) und für Solare Energiesysteme (ISE) kamen im Rahmen der Befragung zu folgenden Ergebnissen:

  • Ein Anteil von 29 Prozent der deutschen Bevölkerung lässt sich als Unterstützer der Energiewende klassifizieren.
  • Weitere 29 Prozent stehen der Energiewende und den mit ihr verbundenen Technologien ambivalent gegenüber und sind damit als Unentschiedene einzuordnen.
  • 27 Prozent sind aufgrund ihrer ablehnenden Haltung als Kritiker der Energiewende einzustufen.

Knapp 50 Prozent würden zusätzliche Kosten akzeptieren

29 Prozent der Befragten geben an, dass sie nicht bereit wären, mehr für Strom zu bezahlen, um zum Gelingen der Energiewende beizutragen. Demgegenüber sind 47 Prozent der deutschen Bevölkerung bereit, jährlich 50 Euro oder mehr für ein Gelingen der Energiewende beizusteuern.

Allerdings zumeist nur unter der Bedingung, dass die Gesamtkosten der Energiewende fair zwischen der Industrie und der Bevölkerung sowie innerhalb der Bevölkerung verteilt werden.

Vertrauen und Fairness ausschlaggebende Aspekte für die Akzeptanz

Ausschlaggebende Aspekte für Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft sind das Vertrauen in zentrale Akteure der Energiewende (große Energiekonzerne, Stadtwerke u.a.), die wahrgenommene Fairness sowie die Kosten-Nutzen-Wahrnehmung in Bezug auf die Energiewende.

Der Grad der Akzeptanz sowie auch der Grad der Zahlungsbereitschaft hängen mit einem komplexen und in sich konsistenten Wahrnehmungsmuster der Energiewende als Ganzem sowie der mit ihr verbundenen Technologien zusammen. Zahlungsverweigerung oder Nichtakzeptanz sind demnach keine irrationalen Abwehrreaktionen, sondern basieren ebenso wie Zahlungsbereitschaft und Akzeptanz auf entsprechenden Gründen. (red/mp)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von rein technischen Cookies zu. Wir verwenden keine Marketing- oder Analyse Cookies. Wir interessieren uns nämlich nicht für dein Surfverhalten. Andere hingegen schon. Deswegen werden iframes, eingebettete Videos und Scripte nicht angezeigt, solange du nicht auf "Akzeptieren" drückst. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen