CC-BY 2.0 / Linda N / wikimedia.org

Gemüseanbau auf dem Dach, Beete am Straßenrand oder Gemeinschaftsgärten im Hinterhof: „Urban Gardening“ oder zu Deutsch „urbanes Gärtnern“ ist ein Trend in vielen Städten dieser Republik. Dabei werden öffentliche Grünflächen umfunktioniert, um daraus kleine grüne Gärten zu kreieren.

Im Mittelpunkt dieser Bewegung steht eine „do-it-yourself“ Mentalität. Anstatt darauf zu warten, dass der Staat etwas ändert und die vergrauten Straßen verschönert, nehmen Bürger das Erscheinungsbild ihrer Stadt in die eigene Hand. Mit Urban Gardening soll das triste Grau der Großstadt durch schönes Grün ersetzt werden. Was anfangs noch als Hippiebewegung belächelt wurde, findet mittlerweile vielerorts immer mehr Anhänger.

Gardening und Farming

Unterschieden wird zwischen Urban Gardening und Urban Farming. Während beim urbanen Gärtnern überwiegend die Verschönerung der Stadt im Vordergrund steht, geht es beim Urban Farming vor allem um den Anbau von Obst und Gemüse. Dazu werden größere, leerstehende Stadtflächen zu Gemeinschaftsgärten umfunktioniert. Urban Farming zielt auf eine autonome Versorgung mit Obst und Gemüse ab, die biologisch und aus eigener Hand erfolgt. In einzelnen Fällen kam es beim Urban Farming auch zu ungewöhnlichen Ereignissen. Aufgrund der Tatsache, dass jedermann auf die Gärten zugreifen kann, lässt es sich nicht kontrollieren, welche Pflanzen angebaut werden. In einigen Fällen tauchten beispielsweise Cannabispflanzen auf, die sich unauffällig in das Gesamtbild integrierten. Einige dieser Pflanzen wurden sogar mithilfe von farbigen Plastikblüten getarnt, um dem ungeübten Betrachter nicht aufzufallen.

Aus Grau wird Grün

Zu den bekanntesten Beispielen des Urban Gardenings zählt der Prinzessinnengarten in Berlin. Im Stadtteil Kreuzberg wird bereits seit einigen Jahren ein Gemeinschaftsgarten bewirtschaftet. Mittlerweile ist der Garten zu einem Sammelpunkt für Helfer und Interessierte geworden und bietet neben Gartenworkshops und Vorträgen sogar ein eigenes Restaurant, in dem die Erzeugnisse des Gartens verarbeitet werden.

Auch in Stuttgart verschönern immer mehr Menschen ihre Stadt durch kleine und große Gartenanlagen. Der Trend ist mittlerweile derart stark angewachsen, dass die Stadt eine Koordinationsstelle eingerichtet hat, bei der Bürger ihre Gartenprojekte offiziell anmelden können. Die Koordinationsstelle arbeitet dabei eng mit den Stadtplanern zusammen, um die städtischen Gärten möglichst gut in das Gesamtbild der Stadt zu integrieren. Die bürokratischen Hürden sind bewusst sehr niedrig angesetzt, um möglichst vielen Menschen die Teilnahme zu ermöglichen.

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