Richtung Jahresende 2024 zeigt sich der Goldpreis weiterhin in stabiler Verfassung. Eine Korrekturphase im November hatte kurzfristig für Bauchschmerzen bei Anlegern geführt, das Edelmetall konnte nun aber wieder an Wert gewinnen und nähert sich seinem Rekordhoch vom Oktober. Experten sehen in den aktuellen Entwicklungen positive Signale für Anleger, die auf Wertbeständigkeit und Sicherheit setzen. Aber was beeinflusst den Kurs und lohnt sich Ende 2024 ein Einstieg in den Goldmarkt?
Starker Jahresabschluss: Goldpreis mit stabilen Aussichten
Im Dezember liegt der Goldpreis bei 2.498,95 Euro was wieder einmal zeigt, wie viel auch Schmuckstücke mit 18 Karat oder 750 Gold Wert sind. Zwar liegt der Preis damit noch unter dem Rekordhoch von 2.787,29 US-Dollar, das im Oktober 2024 erreicht wurde, die Prognosen sind aber günstig. Seit Jahresanfang konnte das Edelmetall einen Zuwachs von rund 30 Prozent verzeichnen. Die Gründe sind in den nach wie vor anhaltenden, geopolitischen Spannungen aber auch im schwachen US-Dollar zu finden. Spannungen führen dazu, dass die Nachfrage nach Gold steigt. Erwartbare Zinssenkungen in den Vereinigten Staaten tragen ihr Übriges dazu bei.
Die US-Notenbank FED wird voraussichtlich noch im Dezember erneut den Rotstift ansetzen und die Leitzinsen senken, es wäre das dritte Mal in Folge. Die Wahrscheinlichkeit liegt am Nikolausabend bei rund 74,5 %. Diese Entscheidung ist abermals getrieben von wirtschaftlichen Unsicherheiten, spielt Goldinvestoren aber in die Hände. Das Gold wird günstiger, die Nachfrage steigt und wer einsteigen möchte, findet beste Bedingungen vor.
Gold bleibt ein sicherer Hafen in schwierigen Situationen
Auch wenn die Inflation allgemein zurückgegangen ist, sind die Kaufpreise längst noch nicht wieder auf Normalniveau. Das zeigt sich allein schon an der geringen Ausgabebereitschaft der Bevölkerung. Hinzu kommen die weiterhin andauernden, geopolitischen Risiken und Gefahren. Für Menschen ist im Zeitalter der wirtschaftlichen Unsicherheit umso wichtiger, wie sie ihr Kapital gewinnbringend anlegen. Historisch gesehen gibt es eine enge Verbindung zwischen Realzinsen und Goldpreis.
Sinkt der Realzins, wird das Edelmetall besonders attraktiv. Mit einer im November vorbestehenden Inflationsrate von 2,2 % in Deutschland und steigenden Zahlen in der Eurozone suchen Anleger verstärkt nach stabilen Alternativen zu Fiat-Währungen.
Doch nicht nur die Unsicherheiten im Nahen Osten und der anhaltende Krieg gegen die Ukraine verändern das Investitionsbedürfnis. Auch die expansive Fiskalpolitik treibt die Nachfrage nach Gold auf die Spitze. Besonders bemerkenswert ist hier, dass Zentralbanken vieler Länder (darunter Russland und China) ihre Goldreserven weiter aufstocken. Diese Käufe dienen nicht nur der Absicherung gegen Risiken, sondern stärken auch die globale Nachfrage nach dem Edelmetall weiter.
Ist die Zeit für Goldinvestitionen 2025 gekommen?
Die anhaltend positiven Entwicklungen machen Gold als langfristige Anlage weiterhin attraktiv. Anleger wählen zwischen physischem Gold (Barren, Münzen) und Wertpapieren, die den Goldpreis abbilden. Physisches Gold hat den Vorteil, dass es während Krisen greifbar bleibt. Wird es länger als ein Jahr gehalten, sind auch steuerliche Vorzüge zu sehen. Für Kleinbeträge braucht es keine Barren, hier sind auch Münzen sehr gut zur Anlage geeignet.
Wer sich eher für Wertpapiere interessiert, kann mit ETCs oder Gold-ETFs in den Markt einsteigen. Anleger, die keine Lagerungskosten tragen können oder wollen, profitieren hiervon. Allerdings darf das Emittentenrisiko nicht außer Acht gelassen werden. Solche Goldinvestitionen gelten nicht als Sondervermögen. Wer 2025 einsteigen möchte, hat Stand Ende 2024 gute Karten. Geeignet ist Gold aber primär für langfristige Anleger.