Wie jetzt bekannt wurde gibt es in diesem Jahr kaum Kirschen von heimischen Erzeugern in Baden-Württemberg. Für die geringen Erträge die Spätfröste im Ländle um den 20. April verantwortlich gemacht. Dabei kam es zu Temperaturen von bis zu minus 7°C.
Von Dirk Meyer
Nach einem ersten Gesamtüberblick der amtlichen Obstberichterstatter des Statistischen Landesamtes wird bei Süßkirschen aufgrund des Fruchtansatzes Ende Mai/Anfang Juni der Flächenertrag im Marktobstbau im Landesdurchschnitt auf 15 Dezitonnen (1 dt = 100 Kilogramm = 0,1 Tonnen) je Hektar (ha) veranschlagt.
Die Süßkirschenernte im Südwesten beziffert sich 2017 bei einer Anbaufläche von 2 075 ha folglich auf schätzungsweise 31 150 dt und erreicht damit nur gut ein Fünftel des langjährigen Mittels 2011/2016 von 145 000 dt. Bereits im Vorjahr fiel die Süßkirschenernte im Land mit 108 600 dt niedrig aus.
Sauerkirschen finden überwiegend als Verwertungsobst z. B. in der Marmeladen- oder Saftherstellung Verwendung. Bei normalen Witterungsverlauf bis zur Ernte wird mit 44 dt/ha das bereits schlechte Vorjahresergebnis (48 dt/ha) nochmals deutlich verfehlt. Angesichts einer Anbaufläche von gut 200 ha ist die diesjährige Sauerkirschenernte demnach nur auf 9 000 dt zu veranschlagen. Sie liegt voraussichtlich um 42 Prozent unter dem langjährigen Mittel 2011/2016 und verfehlt das Vorjahresergebnis um 16 Prozent.
Bei Pflaumen und Zwetschgen schätzen die amtlichen Obstberichterstatter aufgrund des Fruchtbehangs im Landesmittel den Ertrag auf etwas über 29 dt/ha. Bei einer Anbaufläche von 1 500 ha bedeutet dies eine Erntemenge von 44 200 dt: drei Viertel weniger als im langjährigen Erntedurchschnitt 2011/2016 von 165 200 dt. Im Vorjahr war die Erntemenge (125 200 dt) schon nicht üppig ausgefallen. (red)