Auf der Schwäbischen Alb soll ein neues UNESCO-Weltkulturerbe für weiteren Aufschwung im Tourismus sorgen Regional ist „in“: Schon in den vergangenen Jahren verzeichnete man auf der Schwäbischen Alb steigende Ankunfts- und Übernachtungszahlen.
Von Dirk Meyer
Auf der CMT 2017 finden sich auch in diesem Jahr einige interessante Orte. Diesmal mit von der Partie: Die Schwäbische Alb. Diese positive Entwicklung habe sich 2016 weiter fortgesetzt, sagte Louis Schumann, Geschäftsführer von Schwäbische Alb Tourismus, am Montag auf der CMT. Von Januar bis Oktober habe man mit über 3,8 Millionen Gästeübernachtungen ein erneutes Plus von 5,3 Prozent verbuchen können.
„Das ist eine ganz wichtige Zahl. Damit war die Schwäbische Alb 2016 die Boom-Region in Baden Württemberg und damit auch in Deutschland, wo der Durchschnitt bei rund drei Prozent lag. Wir freuen uns, dass wir derart zugelegt haben.“
In der Regel zeichneten sich Mittelgebirge vor allem durch ein reiches Angebot an Outdoor-Aktivitäten aus, meinte Schumann. Die Alb indes verfüge über ein zweites Standbein – das naturund kulturhistorische Erbe. „Bedeutendstes Innovationszentrum der Welt“ Neben dem Steinzeitdorf Ehrenstein, dem Limes oder dem Biosphärengebiet könnte bald eine weitere UNESCO-Stätte die Besucherströme anlocken: die Höhlen in den Tälern der Ach und der Lone.
Dort liegen die Fundstellen der ältesten Musikinstrumente und figürlichen Darstellungen der Menschheit. Flöten aus Elfenbein und Vogelknochen, die „Venus vom Hohle Fels“ und der „Löwenmensch“ sind etwa 40 000 Jahre alt und sorgten bei ihrer Entdeckung nicht nur in Fachkreisen für Aufsehen.
Im Februar vergangenen Jahres wurde daher der Antrag auf Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe gestellt. Experten sehen gute Chancen für eine Eintragung. „Wir haben hier ein kulturelles Erbe von Weltrang“, sagte Hermann Mader, Vorsitzender des Vereins Eiszeitkunst im Lonetal. „Die Schwäbische Alb war einst das bedeutendste kulturelle Innovationszentrum der Welt. Vor 40 000 Jahren sind die Leute bei uns mitnichten auf den Bäumen gesessen – es gab eine Hochkultur.
Ich behaupte, dass die Menschen, die sich damals im milden Klima der Alb ansiedelten, dieses Wissen nicht mitbrachten, sondern, dass dieser kulturelle Urknall hier stattgefunden hat.“ Mehr Informationen über die Schwäbische Alb. (red/lm).