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Wie lange mag sie wohl noch andauern, die Niedrigzinsphase? Das Fragen sich Millionen Sparer. Dabei werfen genau diese Sparer eine andere Frage auf: Warum sparen sie dann noch? Gerade jetzt, da der risikolose Zins bei null oder sogar darunter liegt, sollten Sparer doch eigentlich in Scharen versuchen, ihr Geld an anderer Stelle unterzubringen. Ein garantierter Verlust, wie er beim Sparen derzeit entsteht und sich in Kaufkraftverlusten ausdrückt, würde doch zumindest das eine oder andere Risiko rechtfertigen.

Grüner: Zinstief wird noch länger andauern

Dass man einer Niedrigzinsphase nicht nur Negatives abgewinnen muss, brachte vor Kurzem Thomas Grüner in einem Interview mit dem Handelsblatt zum Ausdruck. Wer einen Kredit aufnehmen wolle, um ein Unternehmen zu gründen oder ein Haus zu bauen, dem kommen niedrige Zinsen sehr entgegen. Wer hingegen sparen möchte, der habe damit natürlich so seine Probleme. Ein weiteres Pro-Zinstief-Argument läge Grüners Ansicht nach darin, dass die Mittelschicht das Geld nicht mehr horte, sondern auch wieder investiert. Zumindest werde die Niedrigzinsphase seiner Ansicht nach noch länger dauern, als viele es derzeit vermuten. Und diese Entwicklung habe durchaus ihre Berechtigung, denn die niedrigen Zinsen würden zur Gesundung der Wirtschaft und vor allem der Finanzindustrie beitragen. Es sei daher auch falsch, lediglich von einer Zinsdelle zu sprechen, wie es in den Medien derzeit des Öfteren zu vernehmen sei. Vielmehr solle hier von einem langfristigen Trend gesprochen werden, denn die Zinsen fielen bereits seit 1980.

Rürup: Niedrigzinsphase nähert sich dem Ende

Annähernd zwei Drittel der Deutschen lassen sich von den niedrigen Zinssätzen kaum beeindrucken und wollen daher auch nicht auf Aktien oder andere Wertpapiere ausweichen. Der frühere Wirtschaftsweise Bert Rürup zeigte sich in einem Gespräch überrascht, dass sich an der Aktienaversion der Deutschen nichts geändert habe. Entgegen den meisten Expertenmeinungen geht Rürup jedoch davon aus, dass sich die Situation im kommenden Jahr ändern werde. Höhere Rohstoffpreise werden seiner Ansicht nach die Inflation auf über ein Prozent anwachsen lassen, was automatisch zu höheren Zinsen führen soll.

Übereinstimmend mit Thomas Grüner vertritt auch Rürup die Ansicht, dass die derzeitige Niedrigzinspolitik der EZB in erster Linie die Wirtschaft ankurbeln soll. Das gölte vor allem für Staaten mit hoher Arbeitslosigkeit wie beispielsweise in Südeuropa. Dennoch weckten die Niedrigzinsen in Deutschlands Finanzbranche Sorgen, da dadurch jene Rentenmodelle einen schweren Stand hätten, die auf Zinserträge ausgerichtet seien. Das Vorgehen von Mario Draghi sehe er jedoch kritisch, da die Niedrigzinsphase sehr lange, der damit verbundene Erfolg jedoch eher bescheiden gewesen sei. Auf der anderen Seite sei es die Aufgabe der EZB, eine Geldpolitik für die gesamte Eurozone und nicht nur für Deutschland zu machen.

Wohin also mit dem Geld?

Mit seiner Ansicht, dass die Niedrigzinsphase bald enden werde, steht Rürup jedoch allein auf weiter Flur. Anlegern wird die Frage nach Alternativen also kaum erspart bleiben. Oftmals liegt es schlicht am mangelnden Wissen über Anlagealternativen, wie eine repräsentative Umfrage der Deutschen Bank gezeigt hat. Folglich sei Aufklärung notwendig, denn 48 Prozent aller Befragten zeigten sich bereit dazu, die Niedrigzinsphase einfach auszusitzen. Die Folgen sind durchaus bekannt, denn 64 Prozent erwarten zugleich negative Auswirkungen auf das persönliche Vermögen.

Warum also sparen so viele Deutsche unbeeindruckt weiter? Viele von ihnen möchten Rücklagen für das Alter bilden und dabei verständlicherweise kein Risiko eingehen. Oftmals werden niedrige Zinsen aber auch gar nicht als Bedrohung wahrgenommen, da die Problematik schlicht zu abstrakt bleibt. Eine Konfrontation bleibt dennoch nicht aus – spätestens dann, wenn das Laufzeitende da ist und es um das Thema Wiederanlage geht. Hier kann es zum Gegensteuern allerdings schon zu spät sein.

Welche Möglichkeiten stattdessen offenstehen, kann beispielsweise ein Finanzcheck aufzeigen, wie er von der Deutschen Bank angeboten wird. Die Analyse umfasst die Bereiche Basisschutz, Absicherung und Vermögensplanung. Anhand der persönlichen finanziellen Ziele lässt sich dann ein individueller Finanzfahrplan erstellen, der mit konkreten Handlungsempfehlungen aufwarten kann.
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