Stuttgart: Eine neue Umfrage des ADAC hat ergeben, dass sich nur etwa die Hälfte der Fußgänger in Stuttgart sicher fühlt. Die Befragten gaben an, dass verschiedene Faktoren ihre Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Besonderen Ärger verursachen dabei E-Scooter in Stuttgart.
Von Dirk Meyer (kai)
Die Sicherheit der Fußgänger ist ein ernstes Problem. Im Jahr 2022 wurden innerhalb von Baden-Württemberg 29 Fußgänger innerorts getötet und über 2600 verletzt, von denen mehr als 900 schwere Verletzungen erlitten. Bereits vor zwei Jahren befragte der ADAC Fußgänger in ganz Deutschland zu ihren Erfahrungen im Verkehr, und nun wurde die Studie erneut durchgeführt.
An der aktuellen Umfrage nahmen insgesamt über 3200 Bewohner der größten Stadt jedes Bundeslandes teil, einschließlich Stuttgart. Das Ergebnis zeigt, dass sich in der baden-württembergischen Landeshauptstadt nur knapp die Hälfte (49 Prozent) aller Fußgänger sicher fühlt. Damit liegt Stuttgart leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt von 51 Prozent.
Mit 64 Prozent (im Vergleich zu 46 Prozent im Jahr 2021) in Stuttgart stellt der E-Scooter den größten Unsicherheitsfaktor dar. Oft werden sie als parkende Hindernisse auf Gehwegen oder aufgrund des rücksichtslosen Verhaltens der Fahrer empfunden. Auf Platz zwei folgen Radfahrer mit 58 Prozent, wenn sie mit zu geringem Abstand überholen oder nicht rechtzeitig klingeln.
Auf dem dritten Platz liegen mit 41 Prozent andere Fußgänger, die auf ihre Handys schauen und ihre Umgebung vernachlässigen. Gleich dahinter (32 Prozent) stehen Autofahrer, die beim Abbiegen Fußgänger ignorieren.
Insgesamt haben die empfundenen Störungen in Stuttgart im Vergleich zur vorherigen ADAC-Umfrage von 2021 zugenommen, teilweise um mehr als 10 Prozentpunkte. Dies dürfte auf die wieder angestiegene Mobilität zurückzuführen sein.