Thomas-Max-Mueller / Pixelio

Allgemein zu trocken, bei Wintergerste Schäden durch Spätfröste

Von Dirk Meyer

Die Getreideernte (ohne Körnermais) in Baden-Württemberg wird nach den Schätzungen der Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes dieses Jahr voraussichtlich 2,6 Mill. Tonnen erreichen und somit 11 % unter dem Ergebnis von 2019 und 10 % unter dem langjährigen Mittel (2014‑2019) liegen.

Allerdings entstand diese erste Ernteschätzung noch unter dem Eindruck der lang anhaltenden Frühjahrstrockenheit, die beim Wintergetreide zu dünneren Beständen führte und den Sommerfrüchten schwierige Startbedingungen bot.

Inwieweit die vermutlich noch rechtzeitig einsetzenden Niederschläge im Mai die lange Trockenperiode kompensieren konnten, lässt sich momentan noch nicht abschätzen.

Die wichtigste Getreideart Winterweizen wird mit einer geschätzten Erntemenge von 1,4 Mill. Tonnen vermutlich um 11 % unter dem Vorjahr liegen.

Aufgrund des verminderten Anbauumfangs (−4 %) könnte sich die Winterweizenernte nach den vorläufigen Beurteilungen sogar 14 % unter dem langjährigen Durchschnitt bewegen.

Damit würde auch der Flächenertrag von 7,1 Tonnen/Hektar (t/ha) (−7 %) deutlich niedriger ausfallen als 2019.

Im nördlichen Teil Baden-Württembergs traten bei Wintergerste durch Spätfröste während der Blüte erhebliche Schäden auf, weshalb die Ähren gar nicht oder nur unvollständig mit Körnern besetzt wurden.

Nach den Prognosen würden aus der aktuellen Ernte 559 000 t Wintergerste (−17 % unter Vorjahr; −13 % unter 6‑jährigem Mittel) zur Verfügung stehen. Mit einem Flächenertrag von 6,4 t/ha würde das Vorjahrergebnis um −14 % verfehlt.

Auch bei der Sommergerste liegen die aktuellen Ernteerwartungen unter der des vergangenen Jahres.

Mit einem prognostizierten Flächenertrag von 5,4 t/ha (−11 %) könnte trotz der abermals gestiegenen Anbaufläche (+6 %) mit 342 000 t der Vorjahreswert zwar um 6 % unterschritten, das 6-jährige Mittel jedoch um 5 % übertroffen werden.

Mit einem Ergebnis im Bereich des Vorjahres kann bei Triticale gerechnet werden, wo ein Druschergebnis von 153 000 t (−3 %) bei einem Flächenertrag von 7,0 t/ha (−1 %) erwartet wird.

Größere Einbußen zeichnen sich dagegen bei Winterroggen ab, wo sich durch einen Flächenrückgang (−4 %) und kleineren Erträgen von 4,7 t/ha (−18 %) die Roggenernte auf insgesamt 42 000 t (−21 %) beschränken könnte.

Die Erträge bei Hafer werden momentan mit 4,8 t/ ha (−4 %) prognostiziert. Damit würde sich trotz Zunahme der Anbaufläche (+4 %) die zu erwartende Erntemenge bei Hafer (87 000 t) im Bereich des Vorjahres bewegen.

Nach dem letztjährigen Einbruch beim Anbau von Winterraps hat sich die Anbaufläche wieder etwas erholt (+7 %).

Da der Ertrag mit 3,5 t/ha das Ergebnis von 2019 voraussichtlich um 7 % unterschreitet, könnte dadurch die geschätzte Erntemenge von rund 146 000 t ungefähr konstant bleiben (−1 %). Gegenüber dem 6-jährigen Mittel (2014/2019: 193 000 t) würde dies trotzdem einen Rückgang um 24 % bedeuten.

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