Am Jahresende 2014 verfügte Baden‑Württemberg über ein Bruttoanlagevermögen in Höhe von annähernd 2.541 Mrd. Euro. Damit waren im Südwesten Anlagegüter mit einem Neuwert von über 2,5 Billionen Euro für Produktionszwecke vorhanden. Preisbereinigt ist das Anlagevermögen nach Feststellung des Statistischen Landesamtes im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen.

Der Kapitalstock bzw. das Anlagevermögen spielt als Produktionsfaktor eine wesentliche Rolle. Das Anlagevermögen umfasst alle produzierten Vermögensgüter, die länger als ein Jahr wiederholt oder dauerhaft in der Produktion eingesetzt werden.

Es gliedert sich in Ausrüstungen (Maschinen und Geräte, Fahrzeuge), sonstige Anlagen (wie Forschung und Entwicklung, Software) und Bauten (Wohn- und Nichtwohngebäude, sonstige Bauten wie z.B. Straßen).

Gut 79 Prozent des gesamten Bruttoanlagevermögens oder mehr als 2 Billionen Euro entfielen auf die Bauten. Das Ausrüstungsvermögen (einschließlich sonstiger Anlagen) belief sich zum Jahresende 2014 auf 528 Mrd. Euro (knapp 21 Prozent). Insgesamt stellte Baden‑Württemberg 15,1 Prozent des gesamten zum Jahresende 2014 in Deutschland vorhandenen Anlagevermögens.

Mit dem vom Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« berechneten Bruttoanlagevermögen zu Wiederbeschaffungspreisen wird der Neuwert der Anlagegüter abgebildet.

Während beim Bruttokonzept damit die im Zeitverlauf eintretende Wertminderung unberücksichtigt bleibt, werden beim Nettoanlagevermögen die seit dem Investitionszeitpunkt aufgelaufenen Abschreibungen abgezogen.

Das Nettoanlagevermögen spiegelt damit den Zeitwert der Anlagegüter wider. In Baden‑Württemberg belief sich das Nettoanlagevermögen zu Wiederbeschaffungspreisen Ende des Jahres 2014 auf über 1,4 Billionen Euro.

Modernitätsgrad: Das Verhältnis von Netto- zu Bruttoanlagevermögen (jeweils zu Wiederbeschaffungspreisen) wird als Modernitätsgrad bezeichnet. Dieses Maß drückt aus, wie viel Prozent des Vermögens noch nicht abgeschrieben sind und gibt Aufschluss über den Alterungsprozess des Anlagevermögens.

In Baden‑Württemberg nahm der Modernitätsgrad seit 1991 kontinuierlich ab. Waren im Jahr 1991 noch 64,4 Prozent des Vermögens nicht abgeschrieben, so waren es 2014 nur noch 56,6 Prozent. Bundesweit lag der ebenfalls rückläufige Modernitätsgrad 2014 wie hierzulande bei 56,6 Prozent (1991: 63,2 Prozent). Im westdeutschen Vergleich konnte sich der Südwesten jedoch über dem Durchschnitt (56,0 Prozent) positionieren.

Nur Bayern und Rheinland-Pfalz wiesen 2014 mit 57,7 Prozent bzw. 56,7 Prozent einen günstigeren Erneuerungsgrad des Produktivvermögens auf. Auch die neuen Bundesländer verfügten durch den umfassenden Erneuerungsprozess der Anlagen nach der Wiedervereinigung über einen durchweg höheren Modernitätsgrad mit bis zu 62,9 Prozent in Brandenburg.

Aufgrund des schnelleren Veraltens von Ausrüstungen weisen diese im Vergleich zum Bauvermögen einen merklich geringeren Modernitätsgrad auf. Dagegen ist beim Ausrüstungsvermögen (einschließlich sonstiger Anlagen) infolge der kürzeren Nutzungsdauern und damit der Notwendigkeit von Ersatzinvestitionen in Baden‑Württemberg für die Jahre ab 1999 auch ein Verjüngen der Ausstattung zu beobachten, wohingegen der Modernitätsgrad für Bauten im Zeitverlauf stetig abnahm.

Allerdings besitzt eine »reife« Volkswirtschaft notwendigerweise einen größeren Anteil älterer Anlagen in ihrem Bestand. /Baden-Württemberg.(red/tm)

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