Nach Feststellungen des Statistischen Landesamts Baden‑Württemberg hat sich der Strukturwandel in den landwirtschaftlichen Betrieben des Landes merklich verlangsamt. Da weniger Betriebe aufgegeben werden, steht auch weniger Fläche für das betriebliche Wachstum der verbleibenden Betriebe zur Verfügung. Die verringerte Flächenverfügbarkeit hat Auswirkungen auf die Besitz- und Pachtverhältnisse der landwirtschaftlichen Betriebe. So zeigt sich die Pachtquote nahezu unverändert, während die durchschnittlichen Entgelte für Pachtland ansteigen.
Die Pachtquote beziffert den Anteil der Flächen, die von den landwirtschaftlichen Betrieben zugepachtet werden. Im längerfristigen Vergleich hat die Bedeutung der Pachtflächen deutlich zugenommen. Waren im Jahr 19911 noch weniger als die Hälfte der Flächen gepachtet (Pachtquote 45,3 Prozent), so waren 1999 schon für 54,6 Prozent der Flächen Pachtentgelte zu entrichten. Bis 2010 ist eine weitere deutliche Zunahme der Pachtquote auf 59,7 Prozent zu verzeichnen. Im Jahr 2016 zeigt sich die Pachtquote mit 60,3 Prozent dann jedoch nahezu unverändert.
Im Gegensatz zur Pachtquote zeigt sich bei den Pachtentgelten auch in den letzten Jahren eine deutliche Veränderung. Das Pachtentgelt beträgt im Jahr 2016 im Mittel aller Nutzungsarten 237 Euro je Hektar (EUR/ha) und liegt damit fast ein Zehntel (+9,7 Prozent) über dem Niveau des Jahres 2013 (216 EUR/ha). Für Ackerland (270 EUR/ha, +9,8 Prozent) wird dabei im Mittel deutlich mehr entrichtet als für Grünland (141 EUR/ha, +9,3 Prozent). Die Entwicklung der durchschnittlichen Pachtentgelte für alle Pachtungen (Bestands- und Neupachtungen) gibt allerdings die Dynamik der Preisentwicklung am aktuellen Rand nicht vollständig wieder. Für Neupachtungen innerhalb der letzten zwei Jahre wurde ein mittlerer Pachtpreis von 342 EUR/ha vereinbart. Das mittlere Pachtentgelt liegt bei neu abgeschlossenen Pachtverträgen damit um 44 Prozent über dem durchschnittlichen Niveau aller Pachtungen. (red/pp)