Heute ist Schluss zwischen Schloss-, Schiller- und Marktplatz: Wer noch ein Weihnachtsgeschenk braucht, sollte sich sputen, um noch in den Genuss des Weihnachtsmarktes zu kommen.
Von Alexander Kappen
Stuttgart. Noch bis heute Abend um 21 Uhr läuft der Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Bis dahin kann man noch Glühwein genießen und Weihnachtsgeschenke besorgen. Vom Marktplatz bis zum Schiller- und Schlossplatz reichen die fast 300 Holz-Buden. An Becker´s Almhütte dem inoffiziellen Partystand hatte die Jugend wieder ihren Spaß. Hier vor dem Alten Schloss konnte man ausgefallene Glühweinmischungen genießen.
Aber der Markt hat auch eine große Geschichte: Eine Tradition seit mehr als 300 Jahren – der Stuttgarter Weihnachtsmarkt gehört nicht nur zu den schönsten und größten, sondern auch zu den ältesten Weihnachtsmärkten in ganz Europa. Im Jahr 1692 fand er erstmals urkundlich Erwähnung. Seine Wurzeln reichen jedoch weiter zurück: Aus dem Jahr 1507 ist ein offizielles Marktprivileg bekannt, in dem Herzog Ulrich von Württemberg der Stadt Stuttgart den Einzug des Standgeldes an den Jahrmärkten überlässt. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei dem Marktprivileg aber lediglich um die Bestätigung einer bereits bestehenden Befugnis. In dieser wird ein Pferdemarkt an St. Ottmar (16. November) erwähnt, aus welchem sich später ein Jahrmarkt entwickelte, der zeitlich immer näher an Weihnachten heranrückte. Hieraus entstand schließlich ein „Christkindleinmarkt“, der sich von Dienstag bis Samstag vor Weihnachten erstreckte.
Mehr als 3,5 Millionen Besucher kommen mittlerweile jährlich in die baden-württembergische Landeshauptstadt. Gäste aus dem In- und Ausland treffen sich in deren Herzen, um sich gemeinsam auf die besinnliche Weihnachtszeit einzustimmen. Im Sortiment der Händler befinden sich immer noch die traditionellen Krämermarktartikel, doch das Angebot an den inzwischen rund 290 Ständen ist wesentlich vielfältiger geworden.