Stuttgart. Es ist Mitte September und die Weinlese steht an. Der richtige Zeitpunkt für eine erste Mengenschätzung die das Statistische Landesamte durchführt. Danach zeichnet sich zum Stand von Ende August für das Anbaugebiet Baden ein möglicher Mostertrag von knapp 80 Hektoliter je Hektar (hl/ha) und für Württemberg von 96 hl/ha ab, bei wie immer ausgeprägten regionalen und sortenspezifischen Unterschieden.

Nach Einschätzung der Weinbausachverständigen des Statistischen Landesamtes ist gebietsweise ein geringeres Beerenwachstum zu beobachten. Aufgrund der stärker angereicherten Inhaltsstoffe, der höheren Öchsle-Werte und des zugleich guten Gesundheitszustandes der Trauben kann eine herausragende Traubenqualität erwartet werden.

Erfahrungsgemäß dürfte die langanhaltende Trockenheit gepaart mit der extremen Hitzeperiode allenfalls in jüngeren Anlagen Mindererträge zur Folge haben. Ältere Rebstöcke können aber aufgrund ihres ausgeprägten Wurzelsystems auch tiefere Wasserspeicher nutzen; gefährdete Trockenstandorte sind häufig mit Tröpfchenbewässerung ausgestattet.  Bei dem bisherigen Umfang der Ertragsrebfläche ist mit einer voraussichtlichen Weinmosternte im Land von annähernd 2,31 Millionen hl (1,01 Mill. hl Weiß- und 1,30 Mill. hl Rotmost) zu rechnen. Im Vorjahr waren 2,36 Mill. hl Weinmost (ohne Abstichverluste und Selbstbehalt der Erzeugerbetriebe), davon 1,04 Mill. hl Weiß- und 1,32 Mill. hl Rotmost, geherbstet worden.

Das langjährige Mittel 2005/2014 der Weinmosternte insgesamt im Land beläuft sich auf 2,32 Mill. hl, davon 956 000 hl Weiß- und 1,36 Mill. hl Rotmost. Zur diesjährigen Weinmosternte tragen nach derzeitigem Stand das Anbaugebiet Baden voraussichtlich 1,23 Mill. hl sowie Württemberg 1,08 Mill. hl bei.

Inwiefern diese prognostizierten Schätzwerte letztendlich aber auch realisiert werden, hängt abgesehen vom Witterungsverlauf bis zur Lese entscheidend vom Umfang noch ausstehender ertragsreduzierender Maßnahmen ab, die zwischenzeitlich zum Standard im baden‑württembergischen Qualitätsweinbau rechnen. Denn beiden Faktoren (Witterung und Grünlese) kommt im Hinblick auf die angestrebte Qualität im Fass ausschlaggebende Bedeutung zu. (red/mm)

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