Die Generation Y (1985–2000 geboren) und die Generation Z (1997–2012 geboren) stehen vor größeren finanziellen Herausforderungen als ihre Eltern. Nicht nur steigen die Lebenshaltungskosten und es herrschen Negativzinsen, sondern auch die traditionelle Rentenabsicherung wird unsicher.
Gleichzeitig sind sie die erste Generation, die einen unkomplizierten Zugang zu Investitionsmöglichkeiten im Internet hat. Dieser Beitrag wirft einen Blick auf die finanziellen Schwierigkeiten junger Menschen und ihren typischen Umgang damit.
Kein Eigenheim mehr für junge Menschen?
Der Traum vom Eigenheim ist für junge Menschen in weite Ferne gerückt. Aufgrund der niedrigen Zinsen erbringen Sparkonten kaum Zinserträge. Gleichzeitig stiegen die Immobilienpreise und Baukosten rapide an, wodurch viele Familien mit dem Sparen für das benötigte Eigenkapital nicht Schritt halten können.
Experten sprechen von einem Intergenerationenproblem, denn für die Elterngeneration war ein eigenes Haus noch erschwinglicher. Gegen Ende der 1990er-Jahre sanken die Bauzinsen drastisch und es gab noch attraktive Sparzinsen von 5 bis 7 Prozent.
Trotz dieser Herausforderungen möchten viele ihren Wunsch nach einer eigenen Immobilie nicht aufgeben. Manche hoffen, dass sie eine passende Finanzierungsoption über einen online Kreditvergleich finden. Andere passen ihre Suchkriterien bezüglich Lage oder Größe an oder entscheiden sich für eine Bestandsimmobilie statt für einen Neubau.
Altersvorsorge ist unsicher geworden
Schon seit Jahren ist das deutsche Rentensystem in Schieflage, denn die Zahl der Rentner wächst stärker als die der Beitragszahler. Auch die Anhebung des Rentenalters auf kann das nicht kompensieren. Die gesetzliche Rente bietet für die jungen Generationen daher keine Sicherheit mehr.
Die jüngeren Menschen unter 30 Jahren stehen somit unter einem erheblich höheren Druck beim Vermögensaufbau im Vergleich zu den über 50-Jährigen. Doch die Einkommen sind strukturell niedriger, während die laufenden Kosten steigen. Im Allgemeinen können es sich viele deshalb nicht leisten, umfangreich zu sparen.
Auf dem aktuellen Stand müssten Vertreter der Millennials und Gen Z kontinuierlich bis zur Rente eine Vollzeitstelle haben. Doch selbst dann ist nicht sicher, ob bis dahin der Rentenanspruch nicht vollständig verschwunden ist.
Wunsch nach finanzieller Bildung wächst
Junge Erwachsene beschäftigen sich schon frühzeitig mit verschiedenen Anlageformen. Dies geschieht in der Überlegung, dass sie später möglicherweise nicht die gleiche finanzielle Freiheit haben werden, wenn sie sich nicht rechtzeitig damit auseinandersetzen. Obwohl Mitglieder der Generation Z nur geringe Kenntnisse im Bereich Investitionen haben, sind sie nicht nur bereit und motiviert zu investieren, sondern bereits aktiv dabei.
In finanziellen Angelegenheiten lassen sie sich gerne von Influencern leiten, wie Untersuchungen zeigen. Im Vergleich dazu wenden sich bei älteren Anlegern mehr als die Hälfte an Fachleute aus der Finanzbranche.
Rund ein Drittel der Generation Z nutzt Onlineplattformen oder soziale Medien für Anlageentscheidungen. Podcasts und YouTube-Tutorials im Finanzbereich werden ebenfalls immer beliebter. Dennoch wünschen sich viele Jugendliche mehr Finanzbildung, insbesondere in Schulen.
Online-Geldanlagen als Chance?
Bei jungen Menschen steigt die Bereitschaft zu Investitionen in den Aktienmarkt und ist teilweise sogar höher als bei der älteren Generation. Eine Studie zeigt, dass über 90 Prozent der Generation Z regelmäßig Geld beiseitelegt und jede vierte Person unter 25 investiert. Die gewählten Anlageformen für die Ersparnisse sind oft Aktien oder Exchange Traded Funds (ETFs).
Andererseits fällt es jungen Erwachsenen trotz Zugang zu digitalen Möglichkeiten schwer einzuschätzen, was im Internet vertrauenswürdig ist und was nicht. Ebenso schwierig ist die Einschätzung konventioneller Berater wie Banken und Versicherungen.
Die Digitalisierung ist ein zweischneidiges Schwert, denn durch das Internet ist es für junge Menschen auch einfacher geworden, Schulden zu machen. Die junge Generation scheint zwischen Zukunftsängsten und einem bewussteren Umgang mit dem Thema Finanzen zu schwanken.
Finanzielle Herausforderungen und digitale Ambitionen
Die jungen Generationen in Deutschland stehen vor finanziellen Herausforderungen, die ihre Eltern noch nicht bewältigen mussten. Faktoren wie steigende Lebenshaltungskosten, hohe Immobilienpreise und instabile Rentenperspektiven sorgen für finanzielle Unsicherheit. Diese Zukunftsängste wiederum bewirken ein verstärktes Interesse an finanziellen Themen bei den Generationen Y und Z. Allerdings besteht weiterhin ein Bedarf an Finanzbildung, insbesondere an Schulen, um junge Menschen auf ihre finanzielle Zukunft vorzubereiten. Denn ohne das nötige Finanzwissen können die vielfältigen digitalen Angebote im Finanzbereich zur Schuldenfalle werden.