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Politisch gesehen scheint das einzig wirksame Mittel gegen hohe Inflationsraten eine Anhebung der Leitzinsen der Notenbanken zu sein. Die europäische Notenbank EZB sowie die US-amerikanische Fed haben genau dies das gesamte Jahr über getan – mit durchschnittlichem Erfolg. Nach Monaten der restriktiven Geldpolitik haben beide Institute zuletzt auf weitere Zinserhöhungen verzichtet. Derzeit deutet vieles darauf hin, dass das momentan geltende Zinsniveau von etwa 5,5 Prozent in den USA und 4,5 Prozent im Euroraum uns bis in den Frühling begleiten wird, da die Inflationsraten zuletzt auf ein moderates Niveau gesunken sind.

In diesem relativ stabilen finanzpolitischen Umfeld gilt es für Verbraucher, die besten Investments und Anlagemöglichkeiten zu identifizieren, um ihr Vermögen trotz Geldentwertung zu halten oder sogar zu vergrößern.  Wir stellen drei Wege vor, wie Privatpersonen sich vor der Inflation schützen können und geben eine Einschätzung ab, wie gut sich diese Optionen im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld bewähren werden.

Investment in die Finanzmärkte

Aktien, Fonds und Co. sind die Klassiker, wenn es darum geht, das eigene Privatvermögen vor den Auswirkungen der Inflation zu schützen. Vor einem Jahr bewegte sich diese auf einem Rekordhoch von etwa 10 Prozent, sodass Finanzprodukte praktisch die einzige Möglichkeit darstellten, eine realistische Chance auf Renditen in der gleichen Höhe oder darüber zu erzielen. Anlagemöglichkeiten, deren Rendite unter den aktuellen Inflationsraten liegt, bedeuten, dass Sparer real Verluste einfahren, da die Geldentwertung die Profite aus der Geldanlage übertrifft.

Mittlerweile ist die Inflationsrate in Deutschland auf etwa 4 Prozent gesunken, mit weiter fallender Tendenz. Sparer und Anleger müssen daher nur noch diesen Wert schlagen, um sich schadlos zu halten und sogar Vermögen aufzubauen. Mit durchschnittlichen jährlichen Renditen von etwa 8 bis 10 Prozent können erfolgreiche Fonds oder ETFs und sogar Aktien von einzelnen Unternehmen die Inflation also mehr als ausgleichen. Fonds haben gegenüber Aktien dabei den Vorteil, dass sie automatisch über eine gewisse Risikostreuung verfügen und große Verluste daher sehr unwahrscheinlich sind.

Allerdings gibt es auch gewisse Warnsignale, dass Investitions- und Risikokapital nicht in den gleichen Mengen in den Markt fließen wie bisher. Der Grund dafür sind zum einen die relativ hohen Zentralbankzinsen und zum anderen die Besorgnis über die schwächelnde Weltwirtschaft. Sinkt das insgesamt gehandelte Volumen an den Finanzmärkten, wird sich dies in fallenden Kursen niederschlagen. Vorsicht, Beratung und gründliche Recherchen sind daher unerlässlich, um Investitionsentscheidungen mit möglichst geringen Risiken zu treffen.

Trading

Wer sich intensiv mit den Finanzmärkten beschäftigt, stellt fest, dass sie sich eigentlich ständig in Bewegung befinden. Selbst stabile Papiere schwanken innerhalb von Stunden, Tagen oder über Wochen teilweise erheblich im Wert. Während traditionelle Anleger, diese Schwankungen so gut es geht ignorieren und auf eine positive Wertentwicklung in der langen Frist hoffen, machen sich Trader gerade diese Trends und Minitrends der Kursentwicklung zunutze.

Trader stellen damit eine Sonderklasse von Anlegern dar, die sich intensiv und vor allem sehr aktiv mit dem Börsengeschäft beschäftigen. Sie steigen teilweise nur für wenige Stunden in eine Position ein und veräußern sie schnell wieder, sobald sie einen positiven Trend gebrochen sehen. Durch eine Vielzahl an Instrumenten und Analysemethoden gelingt es, erfolgreichen Tradern regelmäßig bessere Renditen zu erzielen als erfolgreiche Investmentfonds. Allerdings handelt es sich dabei um ein Geschäft für Profis oder zumindest stark interessierte Laien, die auf entsprechenden Portalen und Seminaren alle Trading Basics erklärt bekommen.

Sparen

Wer etwas Zeit und Interesse für die Finanzmärkte aufbringen kann, der ist in der Regel gut beraten, sein Erspartes dort zu investieren. Allerdings sind Verluste niemals ausgeschlossen und es sollte daher nur mit Geld gehandelt werden, welches nicht für andere Zwecke benötigt wird. Menschen, die das Risiko der Finanzbranche scheuen oder keine Kapazität frei haben, sich intensiver mit Investmententscheidungen auseinanderzusetzen, können sich auch für das klassische Sparen entscheiden.

Während bis vor Kurzem kaum Zinsen auf Erspartes gewährt wurden und die Inflationsraten sehr hoch waren, können Sparer mittlerweile wieder Zinsen auf Tages- oder Festgeldkonten erhalten, die die aktuellen Inflationsraten zumindest ausgleichen. Allerdings gilt es hier das richtige Angebot zu finden und stets wechselbereit zu bleiben, denn viele Banken locken zwar mit attraktiven Konditionen, allerdings nur für begrenzte Zeiträume. Kunden von anderen Banken wiederum warten seit Monaten vergeblich auf die Weitergabe der gestiegenen Zentralbankzinsen an die Sparer.

Einen guten Kompromiss zwischen Finanzmarkt und traditionellem Sparen können Staatsanleihen darstellen. Anleihen der BRD gelten beispielsweise als äußerst sicher und das aktuell erreichte Zinshoch signalisiert, dass es sich um einen guten Zeitpunkt handeln könnte, hier einzusteigen. 

Immobilien

Neben Staatsanleihen und Festgeld gilt vor allem das Investment in Immobilien oder Immobilienfonds als sichere und stabile Geldanlage mit soliden Renditen. Grundsätzlich spricht daher nichts gegen ein solches Investment, da sich die Immobilienpreise in Deutschland über die vergangenen Jahre als sehr krisenfest erwiesen haben.

Mieten und Kaufpreise – aus denen die Renditen erwirtschaftet werden – für Immobilien befinden sich nach wie vor auf einem hohen Niveau, was sowohl für die Stabilität und die Attraktivität des Marktes spricht, gleichzeitig aber auch signalisiert, dass man hier bereits mit hohen Einstiegspreisen zu rechnen hat. Diese begrenzen wiederum die erwartbaren Profite, sodass Immobilien zwar nach wie vor eine Option sind, aber von den drei vorgeschlagenen Wegen derzeit wahrscheinlich mit dem schlechtesten Risiko-Profit-Verhältnis aufwarten kann. Wir raten daher allen Interessierten, sich einmal mit dem Börsengeschäft auseinanderzusetzen, klassische Sparmethoden zu wählen oder in Staatsanleihen zu investieren.

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