Im Weinbaujahr 2023 ist in Baden-Württemberg die Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Nach Schätzungen des Statistischen Landesamtes werden rund 2,3 Millionen Hektoliter Weinmost auf einer ertragsfähigen Rebfläche von 26.600 Hektar geerntet.
Von Dirk Meyer (pm/ai)
Die Ernte liegt damit etwa auf Vorjahresniveau und wird voraussichtlich das mehrjährige Mittel der Jahre 2017 bis 2022 um etwa 11 Prozent überschreiten. Allerdings war das Weinbaujahr 2023 durch Schwierigkeiten geprägt.
Auf manchen Standorten beeinträchtigte eine lange Trockenperiode im Frühjahr die Ertragsentwicklung. Der späte Regen in Kombination mit warmen Temperaturen führte zu einem erhöhten Krankheitsdruck und einem verstärkten Schädlingsbefall in den Reben. Infolgedessen mussten viele schlechte Trauben aussortiert werden. Es ist daher möglich, dass die endgültige Schätzung der Weinmosternte noch nach unten korrigiert wird.
In Baden wird die Weinmosternte voraussichtlich etwas niedriger als im Vorjahr ausfallen. Man geht von einer Erntemenge von rund 1,3 Millionen Hektolitern bei einem durchschnittlichen Ertrag von 84 hl/ha aus, was etwa 5 Prozent weniger als im Vorjahr entspricht. Allerdings liegt die Erntemenge gut 10 Prozent über dem mehrjährigen Mittel.
Bei den weißen Rebsorten entfallen etwa 820.000 Hektoliter auf eine Ertragsmenge von 87 hl/ha. Knapp ein Viertel dieser Weißmostmenge geht auf die Rebsorte Müller-Thurgau zurück. Die folgenden beiden Sorten sind Grauer und Weißer Burgunder mit Erntemengen von 196.000 und 137.000 Hektolitern.
Die roten Rebsorten erreichen in Baden einen durchschnittlichen Ertrag von 80 hl/ha. Mit einer prognostizierten Erntemenge von rund 483.000 Hektolitern liegt das Ergebnis etwa 8 Prozent unter dem des Vorjahres. Der größte Teil der Rotmostmenge entfällt auf den Blauen Spätburgunder mit einer Menge von rund 409.000 Hektolitern, was etwa 85 Prozent der Gesamterntemenge der roten Rebsorten ausmacht.
In Württemberg fallen die Erntemengen und Erträge in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr ähnlich aus. Die Erntemenge wird momentan auf etwa 1 Million Hektoliter geschätzt, was einem Wert von 92 hl/ha entspricht. Dies liegt etwa 4 Prozent über dem Vorjahreswert und 13 Prozent über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
In Württemberg wird hauptsächlich Rotwein produziert, der knapp 67 Prozent der Produktion ausmacht. Die diesjährige Erntemenge beläuft sich voraussichtlich auf 683.000 Hektoliter bei einem Ertrag von 93 hl/ha. Dies sind etwa 5 Prozent weniger als im Vorjahr, aber 3 Prozent mehr als der mehrjährige Durchschnitt. Die größten Anteile an der Erntemenge haben die Rotweinsorten Trollinger mit 195.000 und Lemberger mit 164.000 Hektolitern.
Die Schätzungen bei Weißmostverkäufen sehen noch positiver aus. Die Erntemenge wird voraussichtlich bei 343.000 Hektolitern liegen und damit den Wert von 2022 um fast 30 Prozent und das mehrjährige Mittel um etwa 38 Prozent überschreiten. Über die Hälfte dieser Erntemenge entfällt auf die Rebsorte Weißer Riesling mit einer Menge von etwa 188.000 Hektolitern.