Die Exporte im vergangenem Jahr stiegen erstmals über 200 Milliarden Euro. Dabei sind die KFZ-Exporte weiter rückläufig.

Von Dirk Meyer

Baden-Württembergs Unternehmen exportierten im Jahr 2017 Waren im Wert von 201,5 Milliarden (Mrd.) Euro, das entsprach nach vorläufigen Ergebnissen einer Steigerung von 5,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Gleichzeitig legten nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg die Importe mit 6 % deutlich zu und erreichten mit 170,8 Mrd. Euro gleichfalls einen neuen Spitzenwert.

Dennoch folgte die baden-württembergische Außenwirtschaft – wie schon im vergangenen Jahr – nicht ganz der Entwicklung im deutschen Außenhandel insgesamt (Ausfuhr: +6,2 %, Einfuhr: +8,4 %). Im absoluten Vergleich der Bundesländer behauptet Baden-Württemberg inzwischen unangefochten seinen Spitzenplatz. Der Exportwert lag 2017 jeweils um rund 5 % über den Werten Bayerns (192,1 Mrd. Euro) und Nordrhein-Westfalens (191,4 Mrd. Euro).

Die für die baden-württembergische Exportwirtschaft bedeutendste Warengruppe »Kraftwagen und Kraftwagenteile« verzeichnete das zweite Jahr in Folge einen Rückgang ihrer Versendungen ins Ausland. Der Wert der exportierten Waren sank um 2,9 % auf 45,7 Mrd. Euro im Jahr 2017.

Dieser Rückgang resultierte hauptsächlich aus den Einbußen im US-Geschäft. Die heimische Exportindustrie profitierte jedoch stark von der insgesamt gestiegenen Nachfrage nach »Maschinen« (+8,2 % auf 41,3 Mrd. Euro), der zweitwichtigsten Gütergruppe. Sehr dynamisch entwickelten sich auch mit einem Plus von 14,4 % die Exporte »Pharmazeutischer Erzeugnisse« (24 Mrd. Euro).

Damit entfielen knapp 60 % der Exportzuwächse im vergangenen Jahr auf diese beiden Branchen. Auch die Warengruppen »Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse« (14,2 Mrd. Euro) sowie »Elektrische Ausrüstungen« (14,1 Mrd. Euro) werden seit einigen Jahren verstärkt vom Ausland geordert. Die Exportwerte erhöhten sich 2017 um 7,1 bzw. 8,1 %.

Sehr positiv entwickelten sich die baden-württembergischen Ausfuhren in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (+5,7 % auf 104,7 Mrd. Euro). Starke Impulse kamen hier 2017 mit plus 7,1 % aus der Eurozone (68,2 Mrd. Euro). Vor allem Frankreich, die Niederlande, Österreich und Italien trugen zu dieser Entwicklung bei.

Etwas verhaltener – mit einem Plus von 3,2 % – verlief die Entwicklung in der Nicht-Eurozone (36,6 Mrd. Euro). Hier wirkte sich der Rückgang der Exporte in das Vereinigte Königreich (−8,7 % auf 11,1 Mrd. Euro) spürbar aus. Dem stehen jedoch deutliche Nachfragesteigerungen aus Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn entgegen.

In der Rangfolge der acht wichtigsten Handelspartner gab es 2017 keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Aus den Vereinigten Staaten – Baden-Württembergs wichtigstem Handelspartner – wurden Waren im Wert von 24,6 Mrd.

Euro nachgefragt (+5,5 %). Auch aus Frankreich (15,5 Mrd. Euro) kamen mit plus 8,7 % starke Nachfrageimpulse, so dass es nach wie vor den zweiten Platz in der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner inne hat. Doch konnte die nachfolgende Schweiz (+10,4 % auf 15,5 Mrd. Euro) 2017 den Abstand zu Frankreich nochmals reduzieren. Mit plus 6,3 % wurden wieder deutlich mehr Waren nach China (14,8 Mrd. Euro), Baden-Württembergs viertwichtigstem Zielland, exportiert. Allerdings näherte sich auch hier der nachfolgende Handelspartner – die Niederlande – stark an (+9,7 % auf 14,3 Mrd. Euro).

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