Wer kennt es nicht, das Stuttgarter S-Bahn Chaos: Täglich spüren es tausende Pendler mit Verspätungen und Teilausfällen bei kleinsten Problemen. Doch nun ist Besserung in Sicht. Ab Juli werden stufenweise bis zu 10 neue Züge eingesetzt. Insbesondere wird an den drei Linien S1, S2 und S3 gefeilt.

Von Dirk Meyer

Die zehn neuen S-Bahn-Fahrzeuge, die der Verband Region Stuttgart mit über 80 Millionen Euro finanziert, werden in der zweiten Jahreshälfte spürbare Verbesserungen bringen, dies behauptet zumindest Dr. Jürgen Wurmthaler: „Mit längeren Zügen und überschlagenen Wenden leisten wir einen wichtigen Beitrag zu größerem Komfort und zur Luftreinhaltung“ hatte er im Verkehrsausschuss angekündigt.

Die ersten Züge sollen vertragsgemäß im Juli 2016 ausgeliefert und schrittweise eingesetzt werden, so die Informationen aus dem Stuttgarter Regionalparlament.

Ende des S-Bahn Chaos mit 3.300 neuen Sitzplätzen?

Im Endzustand wird es in den Zügen der S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 in den Hauptverkehrszeiten morgens und abends ein Plus von 3.300 Sitzplätzen geben. Die zusätzlichen Betriebskosten werden sich ab 2017 auf knapp 300.000 Euro jährlich belaufen.

Um zeitliche Puffer im Fahrplan zu schaffen und damit die Pünktlichkeit der S-Bahn zu erhöhen, sollen an den Endhaltestellen in Schorndorf, Filderstadt und Stuttgart-Vaihingen je eine zusätzliche Fahrzeug-Garnitur zum Einsatz kommen.

Durch entspanntere Zeiten beim Wenden sollen mögliche Folgeverspätungen im Netz vermieden oder abgebaut werden. Auch dafür werden die neuen Fahrzeuge eingesetzt.

80 Millionen Investition: Lobhudelei aus der Politk

Von einer deutlichen Qualitätsverbesserung für die S-Bahn sprach Helmut Noë (CDU). Der Kauf der S-Bahn-Züge sei die richtige Entscheidung gewesen. „An dieser Stelle können wir uns auch mal selber loben“, findet Eva Mannhardt (Grüne). „Das ist unser Beitrag zu mehr Pünktlichkeit.“ Jürgen Lämmle (SPD) freute sich ebenfalls über die deutlichen Verbesserungen. „Mehr Komfort, mehr Qualität und mehr Betriebssicherheit“ bringen die Züge laut Rainer Gessler (Freie Wähler). Die Züge seien notwendig, um das „System zu stabilisieren“, sagte Ingo Mörl (Piraten/Linke). „Ich erwarte, dass die Pünktlichkeit durch die überschlagenen Wenden enorm gesteigert wird“, machte Armin Serwani (FDP) deutlich. „Das Geld ist gut angelegt“, ist sich auch Dr. Burghard Korneffel (Innovative Politik) sicher.

Ob am Ende aber für die Pendler durch die 10 Züge eine spürbare Verbesserung des derzeitigen S-Bahn Chaos erreicht werden kann, muss die Maßnahme jedoch erst noch beweisen. Nach all den Jahren des Wartens auf Bahn und Besserung ist die Hoffnung eher am Boden…

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