Tübingen. Am Universitätsklinikum haben die Vorbereitungen für den Anbau der Frauenklinik offiziell begonnen. Die ersten Arbeiten zur Freimachung des Baufeldes begannen am 18. November.
Von Dirk Meyer (kai)
Mit einer Investition von rund 40 Millionen Euro verfolgt das Projekt nicht nur die Zielsetzung, die Kapazitäten der Frauenklinik zu erweitern, sondern auch innovative Ansätze im Klinikbau umzusetzen.
Hintergrund des Projekts
Die Frauenklinik Tübingen hat eine lange Tradition und wurde im Jahr 1935 ursprünglich als Chirurgie eröffnet. Seither hat sich die Klinik zu einem wichtigen Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe entwickelt und spielt eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung der Region.
Bisher bietet die Frauenklinik eine Vielzahl von spezialisierten Behandlungen und Dienstleistungen an. Um den steigenden Anforderungen der Patientinnen gerecht zu werden, ist der geplante Anbau ein zentrales Element in der Weiterentwicklung der Einrichtung.
Geplante Erweiterung
Der Anbau, der an die bestehende Klinik im Westen anschließen wird, umfasst eine Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern. Diese Erweiterung ist darauf ausgelegt, den Platz für Patientinnen und Patienten signifikant zu erhöhen und die Behandlungsangebote zu erweitern.
Die Kapazität des bisherigen Gebäudes wird durch den neuen Anbau erheblich gesteigert. Aktuell ist die Frauenklinik mit ihren vorhandenen Räumlichkeiten, die auf das Jahr 1935 zurückgehen, im Hinblick auf die moderne medizinische Versorgung oft an ihre Grenzen gestoßen.
Der Anbau wird als Pilotprojekt für den Holzbau im Klinikbau realisiert. Hierbei kommen vorgefertigte Holzbauelemente zum Einsatz, was nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht vorteilhaft ist, sondern auch den nachhaltigen Aspekt des Bauvorhabens berücksichtigt. Die besonderen Hygieneanforderungen, die im klinischen Umfeld herrschen, finden bei der Planung und Ausführung ebenfalls Berücksichtigung.
Bauzeit und Investition
Die ersten Schritte zur Umsetzung des Projekts umfassen zunächst die Umlegung der vorhandenen Versorgungsleitungen der Nachbargebäude, für die etwa 1,5 Millionen Euro eingeplant sind. Diese Arbeiten werden als notwendig erachtet, um das Baufeld für den späteren Anbau vorzubereiten.
Voraussichtlich sollen die ersten Bauarbeiten des Anbaus bis Ende 2025 beginnen, mit einer Bauzeit von etwa drei Jahren. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro, die vom Land bereitgestellt werden.
Historische Perspektive
Das Frauenklinikum Tübingen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1935 kontinuierlich weiterentwickelt. Es bietet nicht nur eine umfassende medizinische Versorgung in der Gynäkologie und Geburtshilfe, sondern engagiert sich auch in der Forschung und Lehre, insbesondere im akademischen Umfeld der Universität Tübingen.
Mit der Expansion der Klinik wird nicht nur die Versorgungskapazität ausgeweitet, sondern es ist auch vorgesehen, neue medizinische Dienstleistungen und modernste Behandlungsangebote zu implementieren.
Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass das Frauenklinikum auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielt und den Bedürfnissen der Patientinnen gerecht wird.
Die geplante Erweiterung des Universitätsklinikums Tübingen stellt somit einen wichtigen Schritt dar, um innovative und patientengerechte Versorgung zu fördern sowie gleichzeitig Nachhaltigkeitsstandards im Klinikbau zu setzen.