Esslingen. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, dem 31. Oktober 2024, verzeichnete das Polizeipräsidium Reutlingen einen deutlichen Anstieg an Einsätzen im Zusammenhang mit den Halloween-Feierlichkeiten. Insgesamt kam es zu etwa 150 Einsätzen, was im Vergleich zu den Vorjahren eine signifikante Zunahme darstellt. Die Polizei stellte bereits am frühen Abend eine erhöhte Präsenz fest, um präventiv auf potenzielle Störungen zu reagieren.
Frühe Intervention und Ruhestörungen
Bereits in den frühen Abendstunden begannen die Beamten mit verstärkten Kontrollen. Diese Maßnahmen dienten dazu, sicherzustellen, dass insbesondere Jugendliche und Kinder keine brandgefährlichen Gegenstände wie Eier oder Feuerwerkskörper mit sich führten. Bei diesen präventiven Kontrollen konnten zahlreiche sicherheitsrelevante Gegenstände sichergestellt werden.
Im Laufe der Nacht häuften sich die Meldungen über Ruhestörungen, die in der Regel auf das unerlaubte Abbrennen von Feuerwerkskörpern oder auf Lärmbelästigungen durch kleinere Gruppen verkleideter Feiernder zurückzuführen waren. Ein Teil dieser Gruppen zog bis spät in die Nacht durch die Straßen und sorgte für eine spürbare Unruhe in den betroffenen Wohngebieten.
Körperliche Auseinandersetzungen und Sachschäden
Im Verlauf der Nacht kam es darüber hinaus zu mehreren Vorfällen, die Sachschäden nach sich zogen. Berichten zufolge wurden zahlreiche Eierwürfe, Farbschmierereien und andere Vandalismusakte gemeldet. Einige dieser Taten führten dazu, dass Fahrzeuge und Gebäude beschädigt wurden.
Die Situation eskalierte zunehmend, was zu etwa 30 körperlichen Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Personen oder Gruppen führte. Diese Vorfälle erforderten das Eintreten der Polizei, die in mehreren Fällen verletzte Personen registrierte. Der Rettungsdienst wurde häufig angefordert, um die Verletzten zu behandeln. Zudem nahm die Polizei einige Randalierer, die unter dem Einfluss von Alkohol standen, in Gewahrsam.
Konkrete Vorfälle im Detail
Um 01.00 Uhr in Pfullingen kam es im Bereich des Ernst-Trump-Wegs zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Hierbei wurde ein 15-Jähriger von zwei gleichaltrigen Kontrahenten so schwer verletzt, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich gegen 04.20 Uhr während einer Halloween-Party im Auinger Weg in Münsingen. Nach zuvor geäußerten Drohungen kam es hier zu einer Körperverletzung, bei der ein 43-Jähriger durch einen unbekannten Täter Gesichtsverletzungen erlitt.
In Plochingen wurde gegen 19.00 Uhr ein Böller auf einen Balkon geworfen, was zu einem Brand einer Kunststoffplane eines Gewächshauses führte. Eine aufmerksame Nachbarin konnte den Brand jedoch schnell löschen, sodass nur ein geringer Sachschaden entstand.
Zur gleichen Zeit, um 20.55 Uhr, gab es in Dettingen unter Teck einen Messerangriff. Ein Jugendlicher verletzte einen 33-Jährigen während einer verbalen Auseinandersetzung, der daraufhin ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Ein weiterer Vorfall fand um 22.45 Uhr auf der B465 statt, als eine Streitigkeit zwischen einer Mutter und ihrer 15-jährigen Tochter eskalierte. Zwei Polizeibeamte wurden dabei verletzt, als die aggressive Mutter versuchte, sich gegen die Maßnahmen der Polizei zur Wehr zu setzen.
Abschließende Vorkommnisse in der Nacht
Um 02.55 Uhr kam es in der Alleenstraße in Kirchheim unter Teck zu einem weiteren Körperverletzungsdelikt. Bei der Identitätsfeststellung einer 21-Jährigen, die verdächtigt wurde, eine Beamtin verletzt zu haben, griff diese die Polizei an.
In Tübingen wurde derweil ein vorbeifahrender Streifenwagen um 01.45 Uhr mit einem Ei beworfen. Bei der Flucht eines 16-jährigen Verdächtigen kam es zu einem sturzbedingten Verletzungsfall eines Beamten, der jedoch weiterhin dienstfähig blieb.
Im Zollernalbkreis verzeichnete die Polizei in der Nacht mehrere Körperverletzungsdelikte. Ein Gast in Albstadt wurde wegen eines Streits mit dem Personal einer Diskothek verwiesen und verletzte sich dabei. Auch in Balingen kam es zu einem Übergriff, bei dem ein Mann mit einer Glasflasche attackiert wurde.
Abschließend zeigte die Halloween-Nacht in Reutlingen und Umgebung eine Vielzahl von gewaltsamen und störenden Vorfällen, die aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums und der Feierlichkeiten zahlreich auftraten. Diese Ereignisse verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen die Polizei in solchen festlichen Nächten konfrontiert ist.