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Im Jahr 2022 waren fast 40% der verurteilten Personen in Baden-Württemberg zum Zeitpunkt der Tat noch keine 30 Jahre alt.

Von Dirk Meyer (kai)

Vor allem junge Erwachsene zwischen 21 und unter 30 Jahren waren mit 27.956 Schuldsprüchen (29,1%) in dieser Altersgruppe am stärksten vertreten. Die Anzahl der Verurteilungen bei den 18- bis unter 21-jährigen Heranwachsenden und den 14- bis 18-jährigen Jugendlichen war deutlich geringer mit 6.257 bzw. 2.768 Schuldsprüchen. Mit steigendem Alter nahm die Anzahl der Verurteilungen ebenfalls ab.

Um den Einfluss der demografischen Struktur der Bevölkerung auszuschließen, wurde die Anzahl der Verurteilten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner jeder Altersgruppe betrachtet. Dabei zeigte sich, dass die Altersgruppe der 21- bis unter 30-Jährigen nicht nur absolut die meisten Verurteilungen hatte, sondern auch die höchste Verurteiltenhäufigkeit mit 2.264 Schuldsprüchen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner aufwies.

Die Heranwachsenden zwischen 18 und unter 21 Jahren folgten mit einer Verurteiltenhäufigkeit von 1.841. Die niedrigste Verurteiltenhäufigkeit mit 239 Schuldsprüchen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner war in der Altersgruppe der über 60-Jährigen zu verzeichnen.

Die Art der Straftaten variierte je nach Altersgruppe und deutete auf altersspezifische Entwicklungsphasen und damit verbundene strafrechtliche Verstöße hin. Bei den 14- bis unter 18-jährigen Jugendlichen wurden 42% der Verurteilungen aufgrund von Vermögensdelikten, insbesondere Diebstahl, ausgesprochen.

An zweiter Stelle standen Straftaten gegen die Person (30%), hauptsächlich Körperverletzung. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (14%) waren bei Jugendlichen unter 18 Jahren an dritter Stelle. Bei älteren Personen spielten Straßenverkehrsdelikte eine immer größere Rolle.

Bei den Verurteilten ab 60 Jahren betrug der Anteil der Schuldsprüche wegen Straßenverkehrsdelikten 48%, während Vermögensdelikte mit 26% deutlich seltener waren als bei Jugendlichen. Auch Straftaten gegen die Person (15%) und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (1%) kamen bei der älteren Generation weniger häufig vor.

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