Die aktuelle Wirtschaftslage in Baden-Württemberg ist weiterhin von Unsicherheiten geprägt. Laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg in der Ausgabe 1/2024 von »Konjunktur Südwest« ist die Wirtschaftsleistung im 3. Quartal 2023 gesunken.
Erste vorläufige Berechnungen zeigen einen saison- und arbeitstäglich bereinigten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 % im Vergleich zum Vorquartal. Preisbereinigt sank die Wirtschaftsleistung um 2,8 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Allerdings können die Ergebnisse im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld größerer Unsicherheit ausgesetzt sein.
Auch die realen Umsätze des Verarbeitenden Gewerbes lagen im 3. Quartal 2023 im Minus. Die Industrieumsätze gingen im Inland saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,2 % im Vergleich zum Vorquartal zurück und um 1,0 % im Jahresvergleich. Die Auslandsumsätze sanken saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,5 % zum Vorquartal und 0,4 % zum Vorjahresquartal. Für das 4. Quartal wird ein weiteres Minus erwartet.
Die hohe Inflation wirkt sich ebenfalls abschwächend auf die Südwestkonjunktur aus. Im 3. Quartal 2023 lag die Gesamtteuerung bei 6,3 % über dem Vorjahresniveau, sank jedoch im 4. Quartal auf 3,9 %. Bei der Interpretation der Inflationsraten 2023 ist ein Basiseffekt aufgrund des hohen Energiepreisniveaus im Jahr 2022 zu beachten.
Die Konjunktureintrübungen haben auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Im 3. Quartal 2023 waren durchschnittlich 4,91 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das Beschäftigungsplus gegenüber dem Vorjahr (+1,0 %) verlangsamte sich das sechste Quartal in Folge. Die Arbeitslosigkeit stieg im 3. und 4. Quartal an. Die Arbeitslosenquote lag im 4. Quartal bei 3,9 % und damit 0,3 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Die Exporte von Baden-Württemberg sanken im 3. Quartal 2023 um 12,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Dies ist der zweite Rückgang in Folge seit dem Einbruch im 3. Quartal 2020 aufgrund der Corona-Pandemie.