Nach den Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung haben unsere Landwirte im Land bei allen Getreidearten mit Ausnahme von Hafer den Anbau eingeschränkt.
Wie das Statistische Landesamt feststellt, wurde die Anbaufläche für Winterweizen (einschl. Dinkel und anderen Varietäten) um 4,8 % auf 214 500 Hektar (ha) verringert, Winterweizen bleibt aber die wichtigste Feldfrucht im Land.
Für Wintergerste, die zweitwichtigste Getreideart ist ein Rückgang um 3,0 % auf 88 500 ha zu verzeichnen. Sommergerste (−2,3 % auf 51 900 ha), Triticale (−3,0 % auf 22 000 ha) und Roggen (einschl. Wintermenggetreide, −12,1 % auf 8 200 ha) wurden ebenfalls eingeschränkt.
Die Ausnahme unter den Getreidearten ist Hafer, für den erstmals seit Jahren eine Ausweitung des Anbaus festgestellt werden konnte. Die Anbaufläche nahm um 7,6 % zu und liegt 2017 bei 19 800 ha.
Die zweitwichtigste Feldfrucht in Baden‑Württemberg ist der Mais, der in den beiden Nutzungsrichtungen Körnermais (zur Körnergewinnung) und als Silomais (zur Futternutzung oder zur energetischen Verwertung) angebaut wird. Für Körnermais ist eine leichte Einschränkung (−2,0 % auf 62 300 ha), für Silomais eine leichte Ausweitung (+1,2 % auf 136 000 ha) des Anbaus zu verzeichnen. In der Summe ist der Maisanbau im Land unverändert (+0,2 % auf 198 300 ha).
Im Anbau deutlich zugelegt haben Zuckerrüben sowie die Gruppe der Körnerleguminosen. Die Körnerleguminosen konnten insgesamt an die positive Entwicklung der Vorjahre anknüpfen, im Einzelnen sind jedoch unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen. Einem deutlichen Rückgang bei Körnererbsen (−15,3 % auf 6 300 ha) stehen markante Anbauausweitungen bei Sojabohnen (+17,8 % auf 6 900 ha) und Ackerbohnen (+30,6 % auf 3 000 ha) gegenüber.
Diese positive Entwicklung wird nur noch von den Zuckerrüben übertroffen, deren Anbauumfang um 32,1 % auf 20 600 ha ausgedehnt wurde. Bei der wichtigsten Ölfrucht, dem Winterraps, liegt die Anbaufläche mit 48 800 ha in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bei Kartoffeln wurden mit 5 000 ha (−7,4 %) weniger als im Vorjahr ausgepflanzt.