Was wird teurer, was wird günstiger? Wie in jedem Quartal zeigen wir auf, wofür Kunden mehr und wofür weniger Bezahlen müssen.
Von Dirk Meyer
Stuttgart. Im November 2016 erhöhte sich der Verbraucherpreisindex nach vorläufigem Stand in Baden‑Württemberg gegenüber dem Vorjahresmonat um insgesamt 0,8 Prozent. Auch im Vormonat lag der Preisanstieg auf dem gleichen Niveau.
Insgesamt bleibt damit die Preisentwicklung im Südwesten moderat und bewegt sich seit Mai 2014 unterhalb von einem Prozent. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2016 stiegen die Preise um 0,1 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gaben die Preise bei Heizöl und Kraftstoffen gaben die Preise im Vergleich zum November 2015 wieder nach.
Heizölpreis sinkt enorm
Der Heizölpreis sank um 9,3 Prozent, bei Kraftstoffen (−1,4 Prozent) verbilligte sich insbesondere Dieselkraftstoff (−2,0 Prozent), während der Preis für Superbenzin um 0,9 Prozent zurückging.
Damit hat sich die Tendenz steigender Kraftstoffpreise, die sich im Oktober angedeutet hat, bislang nicht weiter bestätigt.
Energie: Gas, Fernwärme und Brennholz
Auch bei anderen Energiearten gaben die Preise zumeist nach: Der Gaspreis sank um 3,8 Prozent und bei Fernwärme gingen die Preise um 1,6 Prozent zurück. Noch stärker war der Preisrückgang bei Brennholz bzw. Holzpellets (−5,5 Prozent). Lediglich der Strompreis zog leicht an (+0,2 Prozent).
Nahrungsmittel-Preise schwanken
Bei den Nahrungsmitteln stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,9 Prozent. Dabei zeigten sich durchaus gegenläufige Entwicklungen. So verteuerten sich Speisefette und –öle kräftig um 13,4 Prozent.
Auch bei Fischprodukten stiegen die Preise deutlich (+4,4 Prozent). Dagegen verbilligte sich Obst um −1,4 Prozent. Alkoholfreie Getränke wurden um 2,3 Prozent teurer. Das vorweihnachtliche Backvergnügen wird dieses Jahr insbesondere durch den starken Preisanstieg bei den Speisefetten und -ölen getrübt.
Und auch bei Trockenobst wie Rosinen (+6,3 Prozent) und Eiern (+5,9 Prozent) zogen die Preise deutlich an. Rückläufig waren dagegen die Preise bei Zutaten wie süße Mandeln, Kokosraspeln oder ähnliches (−3,7 Prozent) und Weizenmehl (−2,3 Prozent).
Immobilienpreise: Mieten steigen um 0,9%
Bei den Ausgaben rund um das Wohnen (Nettokaltmiete einschließlich Nebenkosten) stiegen die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,9 Prozent. Bekleidung und Schuhe verteuerten sich um 2,3 Prozent. Merklich teurer wurden auch Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,1 Prozent). Übernachtungen in Baden‑Württemberg wurden um 4,2 Prozent teurer und bei Gastronomiedienstleistungen stiegen die Preise um 2,1 Prozent.
Hintergründe
Im Vergleich zum Vormonat Oktober 2016 gaben die Preise für Heizöl um 6,1 Prozent nach. Auch der Kraftstoffpreis sank leicht um 0,6 Prozent. Nahrungsmittel wurden um 1,3 Prozent teurer. Insbesondere bei Molkereiprodukten und Eiern (+5,8 Prozent) stiegen die Preise spürbar an. Aufgrund von Unterstützungsmaßnahmen der EU und einem reduzierten Milchangebot von Seiten der Milcherzeuger konnten die Molkereien höhere Abnahmepreise gegenüber dem Einzelhandel verhandeln, die nun bei den Verbrauchern Wirkung zeigten. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass es im bisherigen Jahresverlauf zu einem deutlichen Preisverfall bei Molkereiprodukten gekommen ist.
Teurer wurden auch Speisefette und –öle (+1,0 Prozent) und bei alkoholischen Getränken legte der Preis für Wein merklich zu (+1,6 Prozent). Deutlich günstiger wurden Flugtickets (−6,0 Prozent).