Elsa Olofsson / unsplash.com

CBD (Cannabidiol) ist beliebter denn je und – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde. Es entstammt der Hanfpflanze und hat keinerlei berauschende Wirkungen. Es ist eher bekannt für seine entzündungshemmenden, entspannenden und krampflösenden Effekte. Allerdings wird es immer noch mit THC (Tetrahydrocannabinol) verwechselt. Diese Substanz entstammt derselben Pflanze, fällt aber aufgrund ihrer psychoaktiven Wirkungen unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG).

In der Regel unterliegen CBD-Produkte den gesetzlichen Bestimmungen, weisen nicht mehr als 0,2 % THC auf und sind frei verkäuflich. Dies gilt nun auch für die Blüten. Der BGH (Bundesgerichtshof) hat diese letzte Woche grundsätzlich als legal eingestuft.

Qualitativ hochwertiges CBD kann auch hierzulande hergestellt werden. Das geschieht mit unterschiedlichen, teilweise sehr aufwendigen Extraktionsverfahren.

Von der Aussaat bis zum fertigen Öl ist es ein langer Prozess

Zur Herstellung von CBD werden nur Sorten angepflanzt, welche dem Richtwert entsprechen. Zudem muss das Saatgut von der EU zertifiziert sein. Nach der Ernte wird das Biomaterial getrocknet, bevor es diversen Extraktionsverfahren zugeführt werden kann. Oliven-, Kokos- oder Hanföl dienen dann als Träger von CBD-Öl. Damit wird das Einnahmeprozedere optimiert.

Anbau von Cannabis in Deutschland

Seit Kurzem ist es in Deutschland erlaubt, zu medizinischen Zwecken THC-haltigen Hanf anzubauen. Dieser Anbau wurde in Lizenz vergeben und ist streng reglementiert. Zurzeit darf Medizinalhanf nur von drei ausgewählten spezialisierten Firmen angebaut werden.

Der Anbau von Nutzhanf dagegen ist nur der professionellen Landwirtschaft gestattet. Im eigenen Garten dürfen Cannabissamen nicht ausgesät werden. Dies gilt auch für Pflanzen, deren THC-Gehalt die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Für die Herstellung von CBD können ca. 65 verschiedene Sorten zum Einsatz kommen. Diese sind dem EU-Sortenkatalog zu entnehmen.

Trocknung des Biomaterials

Für die Herstellung von CBD eignen sich vor allem die Blüten. Diese beinhalten die gewünschten Wirkstoffe (Cannabinoide) in einer hohen Konzentration. Nach der Ernte wird das Biomaterial getrocknet und sortiert. Dabei werden die Blüten in einem abgedunkelten, kühlen und trockenen Raum für etwa eine Woche gelagert.

Eine Beschleunigung des Trocknungsverfahren mithilfe thermischer Methoden ist nicht empfehlenswert. Könnten dadurch doch Inhaltsstoffe geschädigt oder zerstört werden. Das Pflanzenmaterial kann erst den Extraktionsverfahren zugeführt werden, wenn es durchgetrocknet ist und alle Pflanzenflüssigkeiten verdunstet sind.

Extraktionsmethoden zur Herstellung von CBD

Um CBD Öl herstellen zu können, muss es zuerst aus dem Biomaterial extrahiert werden. In der Hanfpflanze liegt CBD als Carbonsäure (CBDA) vor. Durch den Vorgang der Decarboxylierung wird diese in CBD umgewandelt, wobei ein Kohlenstoffdioxid-Molekül abgespaltet wird. Die geläufigsten Methoden werden hier angeführt.

CBD-Extraktion mit überkritischem Kohlenstoffdioxid

Mit dieser Methode werden die besten Ergebnisse erzielt. Sie ist sehr effizient, schonend und arbeitet völlig rückstandsfrei. Kohlenstoffdioxid (CO2) wird dabei in einen überkritischen Zustand gebracht. Das bedeutet, dass sich das CO2 nun zwischen einem flüssigen und gasförmigen Aggregatzustand befindet. Von der Konsistenz her ähnelt es einem Gas und von der Dichte einer Flüssigkeit.

Nun wird das Pflanzenmaterial auf eine Temperatur zwischen 100 und 150 °C erhitzt. In einem hermetisch abgedichteten Extraktor wird es dann mit dem überkritischen CO2 behandelt, welches als Gas in das Pflanzenmaterial eindringt und als Flüssigkeit die Wirkstoffe an sich bindet. Danach passieren die Substanzen einen Separator, wo die gewünschten Substanzen ausgefällt werden. Das CO2 verflüchtigt sich rückstandsfrei, zurückbleibt hochwertiges CBD.

CBD-Extraktion durch Lösungsmittel

CBD kann auch unter Einsatz von Alkohol, Hexan, Butan und Isopropanolextrahiert werden. Hersteller nutzen vorzugsweise Ethanol. Die Gefahr dabei entsteht durch die leichte Entzündlichkeit der genannten Produkte.

Zudem werden die Wachse der Hanfpflanze zerstört. Auch diese haben gesundheitsfördernde Wirkungen. Und es können Reste der Lösungsmittel im Konzentrat verbleiben, weswegen diese Art der Extraktion nur noch selten angewandt wird.

CBD-Extraktion mit Pflanzenölen

Diese günstige und einfache Methode ist eher für den Hausgebrauch geeignet. Sie zeichnet sich durch eine geringe Effizienz aus. Die Blüten werden direkt ins Pflanzenöl gegeben. Das Ganze muss dann langsam erhitzt werden, damit sich die Wirkstoffe vollständig lösen können.

CBD-Extraktion durch Erhitzung

Dabei wird das Pflanzenmaterial auf 210 °C erhitzt. In nur wenigen Sekunden kann fast die gesamte Substanz decarboxyliertwerden. Allerdings werden durch den Prozess wertvolle Terpene zerstört, denen ähnlich dem Wachs gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von rein technischen Cookies zu. Wir verwenden keine Marketing- oder Analyse Cookies. Wir interessieren uns nämlich nicht für dein Surfverhalten. Andere hingegen schon. Deswegen werden iframes, eingebettete Videos und Scripte nicht angezeigt, solange du nicht auf "Akzeptieren" drückst. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen