Das Darknet war die Plattform für ein Gangster-Trio aus dem Zollernalb-Kreis.
Von Alexander Kappen
Stuttgart. 740 000 Euro verdienten sie mit ihrem illegalen Internet-Drogenhandel. 51 Kilo Marihuana vesendeten sie per Post. Die Briefträger wussten von nichts, als sie die Pakete auslieferten und dabei zu „Drogendealern“ wurden – unfreiwillig natürlich. Davon gehen die Fahnder vom Ermittlungsteam Internet, dem „Cybercrime“ in Bayern aus. Zwischen September 2017 und März 2020 sollen die Angeklagten 8723 Drogenpäckchen verschickt haben – von einem Briefkasten in Neu-Ulm (Bayern). Sie nannten ihr Angebot „Lenas Bioladen“. Aus ganz Europa gingen über das Internet Bestellungen ein. Jeder wollte bequem übers Netz an die Zutaten für „seinen Joint“ gelangen. Im Darknet kann man sich anonym bewegen, solange bis hier ermittelt wird…
Die Drogenkäufer in ganz Europa gehen wohl straffrei aus. Der Aufwand die alle zu ermitteln ist unverhältnismäßig gegenüber den zu erwartenden Strafen. Anders sieht es hier bei den beiden Männern im Alter von 32 und 42 Jahren aus. Die sitzen seit Juli in Untersuchungs-Haft. Die beteiligte Frau (34) ist die Ehefrau von einem der beiden Männer. Sie soll nur Beihilfe geleistet haben und die Päckchen immer zur post gebracht haben. Sie erwartet wohl nur höchstens eine Bewährungsstrafe. Die Männer müssen wohl mit einigen Jahren Gefängnis rechnen. (geschätzt 4-5 Jahre)
Der Prozess wird demnächst vor dem Landgericht Memmingen stattfinden (bandenmäßiges Handeln mit Betäubungsmitteln).