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Ein neugeborener Junge kann heute in Baden-Württemberg auf eine durchschnittliche Lebenserwartung von 79,8 Jahren hoffen, ein neugeborenes Mädchen sogar auf 84,2 Jahre.

Dies geht aus den jüngsten Sterbetafelberechnungen für den Zeitraum 2017 bis 2019 hervor. Damit liegt die Lebenserwartung Neugeborener nach Angaben des Statistischen Landesamtes um knapp zehn Jahre bei den Frauen bzw. um gut elf Jahre bei den Männern höher als Anfang der 1970er-Jahre.

Seinerzeit betrug die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt 68,5 Jahre für Jungen und 74,5 Jahre für Mädchen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat sich der Unterschied bei der Lebenserwartung zwischen Frauen und Männern verringert. Damals lebten die Frauen im Schnitt immerhin 6,4 Jahre länger als Männer, derzeit »nur« noch 4,4 Jahre.

Die stetig steigende Lebenserwartung ist vor allem auf die deutlich verringerte Säuglingssterblichkeit zurückzuführen. Diese ist nunmehr auf etwa ein Siebtel des Standes von 1970/72 zurückgegangen.

Während Anfang der 1970er-Jahre etwa 20 von jeweils 1 000 Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr starben, sind es gegenwärtig nur ca. drei von 1 000 Neugeborenen. Aber auch im höheren Alter hat die Sterblichkeit aufgrund der verbesserten gesundheitlichen Vorsorge und Gesundheitsversorgung beträchtlich abgenommen.

So können 75-jährige Männer nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen eine weitere Lebensdauer von durchschnittlich 11 Jahren erwarten; Anfang der 1970er-Jahre waren es lediglich etwa sieben Jahre. Bei den 75-jährigen Frauen sind es derzeit sogar 13 Jahre, 1970/72 waren es dagegen nur etwas mehr als acht Jahre.

Baden-Württemberg hat seit Beginn der 1970er-Jahre im bundesweiten Vergleich regelmäßig die höchste Lebenserwartung Neugeborener. Im Zeitraum 2017 bis 2019 lag die Lebenserwartung neugeborener Mädchen in Deutschland bei 83,4 Jahren, die der Jungen bei 78,6 Jahren. Damit haben baden-württembergische Knaben bei der Geburt die Aussicht auf eine um 14 Monate höhere Lebenserwartung als im Bundesdurchschnitt, bei den Mädchen sind es immerhin 10 Monate mehr.

Verglichen mit den Bundesländern mit der geringsten Lebenserwartung leben Baden-Württembergerinnen im Schnitt 2 Jahre und Baden-Württemberger sogar 3 Jahre und 5 Monate länger.

Innerhalb des Landes weist die weibliche Bevölkerung in Heidelberg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald derzeit die höchste Lebenserwartung auf, gefolgt von der Landeshauptstadt Stuttgart sowie den Landkreisen Tübingen und Böblingen.

Am geringsten ist die Lebenserwartung der Frauen in Mannheim. Auch die Lebenserwartung der Männer ist in Heidelberg am höchsten, gefolgt von den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Böblingen. Die geringste Lebenserwartung haben derzeit die Männer im Stadtkreis Mannheim.

Die Gründe für die regional unterschiedliche Lebenserwartung sind vielfältig. Entscheidend hierfür dürften nicht zuletzt das Bildungsniveau und die daraus resultierende Einkommenssituation sein: Je besser der Bildungsstand und die Einkommensverhältnisse, desto niedriger fällt tendenziell die Sterblichkeit aus.

Die höhere Lebenserwartung der Frauen gegenüber der der Männer ist teilweise genetisch bedingt, vor allem aber auch auf unterschiedliche Verhaltensweisen zurückzuführen: Frauen ernähren sich im Schnitt gesünder; sie setzen sich im Alltag weniger Gefahren aus, verüben deutlich seltener Suizid und nehmen häufiger Gesundheitsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

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