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Im Esslinger Bürgerforum versammelten sich am Donnerstagabend 30 Interessierte. Zunächst lauschte man gemeinsam zwei Dia-Vorträgen, dann diskutierte man das Thema.

Von Alexander Kappen

Esslingen. „Stolze 3,2 Millionen Euro kosten die Esslinger ihre Parkplätze im Jahr“, berichtete Petra Schulz vom Radverein VCD am Donnerstagabend. Im großen Veranstaltungssaal im Esslinger Bürgerforum fand eine Diskussionsrunde statt. Thema war „Schöner Leben in einer autofreien Innenstadt“.

Rund 30 Interessierte kamen und lauschten den Ausführungen der zwei Vorträgen von Petra Schulz und Karin Kaiser (Initiative Altstadtbus). Anschließend fand noch eine Diskussionsrunde statt. Bereits während den Vorträgen wurde lebhaft diskutiert. Das Thema schien viele Bürger und auch die zahlreichen Vertreter des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club wie der ADAC strukturiert inclusive Rad-Abschleppdienst) zu bewegen.

Zu Beginn ihres Vortrages zeigte Petra Schulz einen Kurzfilm über die spanische Fahrradstadt Pontevedra. Früher gab es dort stolze 14 000 Autos in der Innenstadt – zudem 15 000 Parkplätze am Rande der Altstadt. Nun sind die Autos verschwun-den und auch die Zahl der Verkehrstoten in der Innenstadt sind auf Null gesunken. Die Händler waren zwar vor Gericht gezogen, hatten aber keinen Erfolg. Vielen Gästen gefiel dieses Beispiel äußerst gut, wie viele zustimmende Kommentare zeigten. „Genauso schön könnte es auch hier in Esslingen sein“, schwärmte einer der Besucher und die anderen nickten zustimmend.

Petra Schulz zog in ihrem Vortrag immer wieder Vergleiche mit anderen (Fahrrad-)Städten. „Seit 2018 sind im Central Park in den USA keine Autos mehr erlaubt“. Und „In Zürich (Schweiz) muss bei jedem neu gebauten Parkplatz ein alter weichen“. Interessant war auch die Aussage, dass „in Madrid (Spanien) seit die Innenstadt autofrei ist, die Händlerumsätze in der City um 10 Prozent gestiegen sind“. Denn auch in Esslingen würden „die Händler in der Innenstadt die autofreie Innenstadt nicht unbedingt begrüßen“ so die Aussage eines Besuchers.

Die Kunden sollen mit dem Auto bequem so nah wie möglich an die Geschäfte heran fahren dürfen.

Früher sei der Esslinger Park (die Maille) noch viel größer gewesen. Heutzutage sei ein Teil des Parks der Autobahnausfahrt und weiteren Parkplätzen inklusive Einkaufszone geopfert worden, beklagten viele Besucher unisono. Gastrednerin Petra Schulz beklagte, dass das Grün beim Esslinger Freibad weiteren Parkplätzen weichen musste.

Karin Kaiser von der Initiative Altstadtbus versuchte den Zuhörenden, einen Altstadtbus in Esslingen schmackhaft zu machen. „Es gibt das Konzept der fünf Minuten Stadt“ erläuterte sie. Dies bedeute, dass jeder Bürger wesentliche Ziele in seiner City in fünf Minuten erreichen solle. Ein Altstadtbus würde viele ältere Bürger entlasten, führte Karin Kaiser aus. „Vom Bahnhof bis zur Küferstraße (Fußgängerzone) sind es stolze acht Kilometer. Wenn das ältere Leute zu Fuß bewältigen müssen, dann wird es schwer“, sagte Karin Kaiser in ihrem Vortrag im Bürgerforum. Ihre Initiative Altstadtbus habe in der Esslinger Fußgängerzone 761 Unterschriften für die Einrichtung eines Altstadtbusses gesammelt. Verschiedene Routen habe man bereits entwickelt. Die stellt man der Stadt Esslingen zur Verfügung und will so die Planungen vereinfachen. In anderen Städten „denken Sie nur an ihren Urlaub“, seien Altstadtbusse „ganz normal“, so die Vortragende.

Ein Gedanke zu „Autofreie Innenstadt in Esslingen: Bürger diskutierten“

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