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Die Bevölkerung Baden-Württembergs dürfte bis zum Jahr 2035 auf 11,37 Millionen Einwohner wachsen. Gegenüber dem Jahr 2017 entspräche das einem Plus von 3,1 %.

Die neu erschienenen Ergebnisse der regionalisierten Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zeigen, dass von diesem Wachstum alle Stadt- und Landkreise des Landes profitieren.

Am stärksten profitieren vom Bevölkerungsanstieg die Stadtkreise Ulm (+5,8 %), Karlsruhe (+5,6 %) und Mannheim (+4,8 %) sowie der Landkreis Tübingen (+4,7 %).

Am schwächsten entwickeln sich jene Kreise, in denen verhältnismäßig viele ältere Personen wohnen: Baden-Baden wächst bis 2035 voraussichtlich um +0,2 %, der Bodenseekreis und der Schwarzwald-Baar-Kreis jeweils um +1,5 %. In diesen Kreisen trifft eine niedrige Geburtenrate auf eine kleine Anzahl an jungen Einwohnerinnen und Einwohnern.

Dies bewirkt zusammen mit einer höheren Sterberate diese abgeschwächte Entwicklung, die nur durch Zuwanderung im positiven Bereich verbleibt.

Auch Umland der Großstädte wird attraktiver

Trotz der verhältnismäßig gleichmäßigen Entwicklung der Regionen und Kreise zeigen die Ergebnisse auf Gemeindeebene auch bei der Vorausrechnung mit Basisjahr 2017 deutliche regionalspezifische Unterschiede.

Gemeinden, deren Einwohnerzahl bis 2035 eher stagnieren oder sogar schrumpfen dürfte, befinden sich vor allem im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und am Bodensee.

Zurückzuführen ist dies, neben den demografischen Strukturen, vor allem auf die jeweilige verkehrstechnische Anbindung und die geografischen Gegebenheiten – denn das weitere Umland von großen Städten gewinnt an Attraktivität.

So wachsen Gemeinden in der Umgebung von Stuttgart, Ulm, Tübingen und Heilbronn sehr deutlich.

Hervorzuheben sind dabei insbesondere die Gemeinden der Landkreise Heilbronn, Hohenlohe, Schwäbisch Hall, Böblingen, Tübingen und Biberach, in denen abgesehen von der allgemein positiven Entwicklung jeweils mehr als die Hälfte der Gemeinden um mindestens 4 % wachsen.

Zuwanderung und ein Geburtenhoch bewirken positive Bevölkerungsentwicklung

Einen wichtigen Einfluss auf diese positive Bevölkerungsentwicklung hat die Geburtenrate, welche in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist. Im Jahr 2016 wurden in Baden-Württemberg so viele Kinder je Frau geboren wie seit 1952 nicht mehr. Die vorgestellten Ergebnisse entsprechen einer weiterhin hohen Geburtenrate von im Schnitt 1,56 Kindern je Frau.

Da die durchschnittliche Geburtenrate der letzten vierzig Jahre jedoch nur bei 1,4 Kindern je Frau lag, informiert die Nebenvariante der Bevölkerungsvorausrechnung wie sich die Bevölkerung bei einem Rückgang der Geburtenrate auf das vorherige Niveau entwickeln würde. In diesem Fall würde die Bevölkerung in Baden-Württemberg bereits 2027 ihren Höchststand erreicht haben – bei einer weiterhin hohen Geburtenrate (Hauptvariante) hingegen geht die Bevölkerung erst ab 2035 zurück.

Neben der Geburtenrate kann der erwartete Bevölkerungszuwachs auf die Zuwanderung zurückgeführt werden. Gäbe es keine Zuwanderung, würde die Bevölkerung Baden-Württembergs seit dem Jahr 2006 schrumpfen.

Abgestimmt mit der Landesvorausrechnung wird bei der regionalisierten Bevölkerungsvorausrechnung damit gerechnet, dass insbesondere in der nahen Zukunft noch deutlich mehr Personen nach Baden-Württemberg zu- als abwandern.

Ab ca. 2025 könnten die Zuwanderungszahlen etwas geringer werden, da der demografische Wandel in ganz Europa spürbar sein wird. Ab diesem Zeitpunkt wird die wanderungsfreudige junge Bevölkerungsgruppe zahlenmäßig deutlich kleiner werden. (mp)

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