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Stuttgart. Etliche Auszubildende werden in ganz Baden-Württemberg händeringend gesucht, dies ist das Fazit der der letzten Online-Umfrage des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). Eine Trendwende ist am Ausbildungsmarkt nicht in Sicht. An dieser Umfrage beteiligten sich rund 1.700 Firmen & Betriebe aus dem Ländle.

Demnach bleiben in mehr als jedem dritten Unternehmen im Südwesten Lehrstellen unbesetzt. Damit verändert sich der Ausbildungsmarkt weiter zu Ungunsten der Betriebe und erreicht den schlechtesten Wert seit Beginn der IHK-Ausbildungsumfragen im Jahr 2009.

Nicht ganz so extrem, aber ebenfalls kritisch, ist die Lage in der Kernregion des Landes. In der Region Stuttgart kann ein Viertel der Betriebe Ausbildungsplätze nicht besetzen.

Das verheerende: Nach der Umfrage haben rund hundert Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, gar keine Bewerbung mehr erhalten (Region Stuttgart 11 von 355 Umfrageteilnehmern). An dieser Situation habe sich seit 2017 nichts geändert. Um sieben Prozentpunkte zugenommen hat laut Umfrage dagegen der Anteil derjenigen Unternehmen, die keine geeigneten Bewerbungen erhielten (Vorjahr rund 70 Prozent der Betriebe – immer bezogen auf die Zahl der Betriebe, die nicht alle Plätze besetzen konnten).

Das trifft auch auf die Unternehmen in der Region Stuttgart zu. „Wenn Betriebe Jahr für Jahr ihre Ausbildungsplätze nicht mehr oder nur teilweise besetzen können, hat das mittelfristig Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen“, warnt Schmalzl.

Die größten Probleme bei der Besetzung ihrer Lehrstellen hat weiterhin das Gastgewerbe. Obwohl sich dort die Situation im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert hat, konnten in den befragten Betrieben aus dieser Branche rund 60 Prozent ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen (Vorjahr 72 Prozent), gefolgt von 47 Prozent der befragten Verkehrsbetriebe (Vorjahr 41 Prozent) und rund 40 Prozent der Befragten aus der Baubranche (wie Vorjahr).

Dennoch lassen sich viele Unternehmen nicht entmutigen und steigern ihre Aktivitäten immer mehr, um Bewerberinnen und Bewerber für die betriebliche Ausbildung zu gewinnen.

Neben dem klassischen Weg, dem Angebot von Praktikumsplätzen (60 Prozent), verbessern viele Unternehmen außerdem ihr Ausbildungsmarketing (54 Prozent) und erschließen zunehmend neue Bewerbergruppen, zum Beispiel Studienabbrecher (43 Prozent).

Erfreulich sei, dass auch immer mehr Flüchtlinge in den Fokus der Ausbildungsbetriebe rücken. Rund ein Viertel der Befragten gab an, Flüchtlinge zu integrieren (Vorjahr rund 20 Prozent). Rund 16 Prozent der Befragten bilden jetzt schon Flüchtlinge aus (Vorjahr neun Prozent).

Weitere 16 Prozent der befragten Unternehmen planen, dies in den kommenden zwei Jahren zu tun. Praktika und Einstiegsqualifizierungen, um geflüchteten Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, bietet knapp ein Fünftel der Befragten an. (red/lm)

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