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Deutschland hat mit einem großen Problem zu kämpfen: Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. In Städten wie München und Düsseldorf haben die Preise bereits astronomische Höhen erreicht und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es auch andere Orte erwischt. Die Wohnraum-Experten Florian Schmidt und Michael Vogtländer, beschwören schwere Zeiten für den Immobilienmarkt herauf.

Es ist bei weitem kein Geheimnis, dass Wohnraum in einigen Metropolen der Welt, bereits nahezu unerschwinglich geworden ist. Normalverdiener aus der Mittelschicht siedeln sich in den inneren Zirkeln von Paris, London und New York daher kaum noch an und selbst die alteingesessenen Hausbesitzer können den hohen Verkaufspreisen nicht widerstehen. Langfristig gesehen bringt eine derartige demographische Entwicklung natürlich viele Nachteile mit sich, doch trotz allem breitet sich das Phänomen immer weiter aus.

Selbst in der Bundehauptstadt, die stets für ihre niedrigen Immobilienpreise berühmt war, haben die Leute mittlerweile mit stark ansteigenden Miet- und Kaufpreisen zu kämpfen. Umfragen haben sogar ergeben, dass in Folge dessen immer mehr Einwohner über eine kostengünstige Altbausanierung in Berlin nachdenken. Auch Michael Voigtländer macht die Berliner auf den Ernst der Lage aufmerksam und fordert die Stadt daher vehement dazu auf, endlich mehr Wohnraum zu schaffen. „Knapp 15.000 neue Wohnungen, bei einem Bevölkerungszuwachs von bis zu 40.000 Menschen pro Jahr, sind einfach zu wenig“, sagt der Ökonom vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln.

Allerdings ist dies längst kein regionales Problem mehr, sondern betrifft mittlerweile das gesamte Bundesgebiet. Auch in Stuttgart kann beobachtet werden, wie die Geringverdiener nach und nach aus dem inneren Stadtkern in die Randgebiete verdrängt werden. Die Bundesregierung hat daher im neuen Koalitionsvertrag die Schaffung von 1,5 Millionen neuen Wohnungen bis einschließlich 2022 beschlossen. Mindestens 80.000 davon sollen jährlich als Sozialwohnungen vergeben werden.

Was auf dem Papier schön klingt, läuft in der Realität jedoch leider nicht allzu gut. Viele Wohngesellschaften beklagen, dass sie zwar gewillt sind neuen Wohnraum zu schaffen, doch aufgrund von langsamer Bürokratie und zu hohen Grundstückspreis daran gehindert werden. Des Weiteren würde die Entstehung von Sozialwohnungen durch die Mietpreisbremse gehemmt werden.

Florian Schmidt, der als Baustadtrat des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg tätig ist, sieht die Notwendigkeit von mehr Wohnungen zwar ebenfalls als gegeben an, doch weist noch auf ein weiteres Problem hin: Die Mietpreisbremse. Er ist der Überzeugung, dass sie noch deutlich weiter angezogen werden müsse. „Nur auf diese Weise können die bestehenden Mieter, vor übertriebenen Mieterhöhungen bewahrt werden“, sagt er und verweist dabei auf die unvorstellbaren Mengen an internationalem Kapital, auf der Suche nach schneller Rendite. Seiner Meinung nach, sollten die Regierung und der freie Markt enger zusammenarbeiten und dadurch einer Krise auf dem Wohnungsmarkt vorbeugen.
(dm)

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