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Stuttgart. Trotz der relativ verhaltenen konjunkturellen Entwicklung der Südwestindustrie 2016 erreichte das Investitionsvolumen einen neuen Höchststand. Dies gab das Statistische Landesamt gestern bekannt.

Von Dirk Meyer

Die Industriebetriebe im Ländle haben dabei 2016 rund 12,9 Milliarden Euro (Mrd. EUR) in Ausrüstungsgüter und Immobilien investiert, so weiter. Gegenüber dem bisherigen Investitionshöchststand aus dem Vorjahr beträgt der Investitionszuwachs damit rund 988 Millionen Euro (Mill. EUR) bzw. 8,3 %.

Prägend für das Investitionsniveau der Südwestindustrie in den vergangenen Jahren war ein starker Einbruch der investiven Tätigkeiten im Jahr 2009 in Folge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise. Zwar setzte in den Jahren 2011 und 2012 ein dynamischer Aufholprozess ein, dieser schwächte sich jedoch in den Folgejahren 2013 und 2014 bereits wieder ab. An das Vorkrisenniveau des Jahres 2008 konnte daher erst nach einer deutlichen Investitionsausweitung im Jahr 2015 angeknüpft werden. Für das Jahr 2016 lagen die Investitionsausgaben erneut deutlich über dem Vorjahres- und damit auch über dem Vorkrisenniveau.

Dabei entfielen auf Ausrüstungsgüter wie Maschinen, maschinelle Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung rund 87,5 % (11,3 Mrd. Euro) der Investitionen, was einem Zuwachs von 1,0 Mrd. Euro (+10,0 %) gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Auf Grundstücke und Bauten entfielen 12,5 % (1,6 Mrd. Euro) der Investitionen und damit 33 Mill. Euro (−2,0 %) weniger als im Vorjahr.

Knapp zwei von drei Industriezweigen und damit etwas weniger Branchen als in 2015 weiteten ihre Investitionen aus. Hierbei fielen die Zuwächse allerdings eher zurückhaltend aus. Eine Ausnahme von dieser in der Breite verhaltenen Entwicklung bildet die Schlüsselbranche »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«, deren dynamische Investitionsentwicklung das Gesamtergebnis der Südwestindustrie prägte.

Die Branche weitete ihre Investitionen um kräftige 878 Mill. Euro (+21,8 %) auf ein neues Rekordniveau von 4,9 Mrd. Euro aus. Damit entfielen 38,2 % (Vorjahr: 34,0 %) der Industrieinvestitionen im Südwesten allein auf die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«.

Die Branche bleibt mit weitem Abstand investitionsstärkster Industriezweig des Landes. Zweitstärkste Branche ist, wie bereits in den vorherigen Jahren, der »Maschinenbau«. Hier wurden die Investitionen gegenüber dem Vorjahr um moderate 61 Mill. Euro (+2,6 %) auf 2,4 Mrd. Euro ausgeweitet.

Spürbare Einbußen verzeichneten dagegen die – gemessen an ihrem Investitionsvolumen – nächst größeren Branchen. So lagen die Investitionen in der »Herstellung von Metallerzeugnissen« um 25 Mill. Euro (−2,2 %) unter dem Volumen des Vorjahres.

Bei der »Herstellung von elektrischen Ausrüstungen« betrug der Rückgang 43 Mill. Euro (−6,0 %). Zusammen bestritten diese vier Branchen 70,1 % der Investitionen in der Südwestindustrie.

Höchststand: Investitionsschwerpunkt weiter Region Stuttgart

Im Hinblick auf die regionale Verteilung konnten elf der insgesamt zwölf Regionen Baden‑Württembergs ein Investitionsplus gegenüber dem Vorjahr verbuchen. Der Investitionsschwerpunkt liegt dabei traditionell auf der Region Stuttgart. Allein in dieser Region wurden 4,6 Mrd. Euro und damit 36,1 % der baden‑württembergischen Industrieinvestitionen getätigt. Der Investitionszuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt hier 13,0 %.

Mit deutlichem Abstand folgt die Region Heilbronn-Franken, deren Industriebetriebe 1,4 Mrd. Euro investierten (+2,4 % zum Vorjahr), vor der Region Mittlerer Oberrhein mit 972 Mill. Euro (+11,3 %) und der Region Rhein‑Neckar mit 915 Mill. Euro (+5,5 %).

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