Es tut sich einiges in der bunten Sprüher-Welt der Schwabenmetropole. Es gibt nun neben der „Hall of Fame“ in Cannstatt eine zweite legale Graffiti-Wand.
Von Alexander Kappen
Bad Cannstatt/Vaihingen. Jährlich gibt es in Stuttgart rund 1000 Delikte von illegalen Sprühereien, die angezeigt werden. Die Dunkelziffer ist viel höher.
Deshalb hat die Stadt nun eine zweite legale Graffiti-Fläche eröffnet. Die Unterführung der Cannstatter König-Karls-Brücke ist die „Hall of Fame“ und damit die erste legale Wand. Im Sommer wurde nun in Vaihingen in der Unterführung der Autobahn A 381 die zweite offiziell eröffnet. Hier können sich die Kids mit der Sprühdose ganz legal austoben.
Es gibt auch einen Ehrenkodex: Kein Bild darf übersprüht werden, wenn man es nicht ein Stück noch besser macht.
Im Jugendforum 2015 hatten sich Teenies intensiver mit dem Projekt befasst. Nun haben sie ihr Ziel erreicht. Die Stadträtin Anna Deparnay-Grunenberg half mit und stand als Projektpatin zur Verfügung, ebenso wie Vertreter der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft und Johannes Götz. Der Schulsozialarbeiter leitet den Graffiti-Club am Hegel-Gymnasium in Vaihingen.
Die Jugendlichen hatten Orte vorgeschlagen, an denen sie sich ihre Vaihinger „Hall of Fame“ vorstellen konnten, Fotos geschossen und ihre Vorschläge an die Stadtverwaltung weitergegeben, sowie ihre Idee live vor Ort im Vaihinger Bezirksbeirat vorgestellt.
Die Lokalpolitiker zeigten sich dann auch begeistert von der Idee, einen legalen Rahmen für die Graffiti-Kunst zu schaffen. Lediglich die Frage nach der Abfallbeseitigung war zunächst noch ungeklärt. Zu guter Letzt einigte sich der Bezirksbeirat aber darauf, die Leerung der wertvollen Mülleimer durch die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) im ersten Jahr des Projekts zu finanzieren.